Wermelskirchen Manderla zu Weik: "Wir vermissen Dich"

Wermelskirchen · Wermelskirchens Ex-Bürgermeister prägte als Gastredner den FDP-Ortsparteitag

Wermelskirchen: Manderla zu Weik: "Wir vermissen Dich"
Foto: Volker Wiciok/Lichtblick

Die Wermelskirchener FDP habe bei der Wahl der Beigeordneten für die Stadtverwaltung einen "ziemlich großen Einfluss" gehabt. Das führte der Vorsitzende des Ortsverbands, Patrick Engels, auf dem Ortsparteitag als eines der Gründe dafür an, warum die momentane Stimmung innerhalb der Partei "sehr gut" sei: "Die Menschen kommen auf uns zu", sagte Engels.

Dieser Abend aber war geprägt von der Anwesenheit des ehemaligen Bürgermeisters und FDP-Parteimitglieds Eric Weik. Den heutigen Hauptgeschäftsführer der IHK Mittleres Ruhrgebiet in Bochum begrüßte der FDP-Fraktionsvorsitzende Jürgen Manderla mit den Worten: "Wir vermissen Dich."

Das ursprünglich auf der Einladung angekündigte Thema "Die Wirtschaft im Bergischen Land - im Wettbewerb mit dem Ruhrgebiet und zur Rheinschiene" wandelte Weik kurzerhand um: "In meiner Position verbietet sich so ein Vergleich", sagte er und fügte mit Blick in die Runde an: "Eigentlich wollte ich Sie ja alle nur wiedersehen."

Wermelskirchen habe in seinen Augen eine der besten Wirtschaftsförderungen, die er kenne: Die Rheinisch-Bergische Wirtschaftsförderung in Bergisch Gladbach sei hervorragend aufgestellt. Weik rückte den rasanten, digitalen Fortschritt in den Fokus: "Alle Wirtschaftsstandorte müssen sich darauf einstellen. Durch die Digitalisierung spielen Raum und Zeit irgendwann kaum eine Rolle mehr. Die Autobahnanbindung von Wermelskirchen an die A1 ist dann nicht mehr so wichtig, vielleicht sogar egal."

Die Folgen des Verkehrsinfarkts würden trotz gigantischer Investitionen nicht besser, meinte der Referent. Kommende Generationen wollten gar kein Auto mehr, machten nicht einmal mehr einen Führerschein. Weik erinnerte an vernetzte Systeme wie "Alexa", die per Datenspeicherung und Sprachanweisung die Heizung oder die Musik- beziehungsweise Filmauswahl steuerten oder Einkaufslisten via Internet bestellten. "In dieser Welt macht es keinen Sinn, über einen Einzelhandelsstandort zu sprechen, ohne über Digitalisierung zu reden", betonte Weik.

Was eine Stadt heute in Angriff nehme, müsse in 20 und 30 Jahren zeitgemäß sein - und es sei schwierig zu wissen, was das ist. "'Alexa' wird nicht auf dem Loches-Platz einkaufen", unterstrich Weik: "Die Zukunft kann beängstigend sein. Aber es kommt, und man muss gut damit umgehen. Wer es schafft, das Gute zu nutzen, der hat einen guten Wirtschaftsstandort."

Stephan Theil, stellvertretender Vorsitzender, meinte dazu: "Wir haben wahrscheinlich nicht visionär genug und zu kurz gedacht, aber die politische Mehrheit dafür steht."

Mit seinem Vortrag zur Digitalisierung stimmte Weik die Liberalen auf eine Veranstaltung am 12. Juli im Bürgerzentrum ein. An diesem Abend werden Manfred Maus der FDP-Bundesvorsitzende Christian Lindner ebenfalls die digitale Entwicklung thematisieren.

(sng)
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