Wermelskirchen Miteinander in Dabringhausen - ein Erfolgsmodell

Wermelskirchen · Aus der ehemaligen Gaststätte an der Altenberger Straße ist ein Begegnungszentrum für alle Generationen in Dabringhausen geworden.

 Petra Felten und Michaela Mück Hemmerich gehören zu den Gründerinnen der gemeinnützigen Gesellschaft "Miteinander in Dabringhausen".

Petra Felten und Michaela Mück Hemmerich gehören zu den Gründerinnen der gemeinnützigen Gesellschaft "Miteinander in Dabringhausen".

Foto: MOll

In Dabringhausen kommt niemand an der "57" vorbei. Wer die heimliche Hauptstraße des Dorfes, die Altenberger Straße, entlangfährt, passiert unweigerlich diese Hausnummer, direkt neben der evangelischen Kirche. Das Haus ist etwas Besonderes. Früher die alte Dorfgaststätte "Zum Markt", dann zwei Jahre Leerstand mit der Aussicht, zur Ruine zu zerfallen, und jetzt ein auf festem Grund gebautes Zeichen für private soziale und ehrenamtliche Initiative. Das Haus gehört der "Miteinander in Dabringhausen gGmbH".

Die gemeinnützige Gesellschaft wurde "aus einer Schnapsidee" heraus gegründet mit dem Ziel, Markt 57 einem gemeinschaftlichen Zweck zuzuführen. Heraus kam ein schmuckes Häuschen, liebevoll und baubiologisch restauriert - eine Begegnungsstätte für Jung und Alt, "wo Menschen sich wohlfühlen und feiern, nachdenken, essen und trinken, spielen, Anregungen finden und vieles mehr".

Wie alles begann, erzählten Geschäftsführerin Michaela Mück Hemmerich und Gesellschafterin Petra Felten. Die Schnapsidee wurde Anfang 2011 in den Köpfen der jahrzehntelangen Freunde Reiner Aug, Michaela Mück Hemmerich und Pe Felten geboren. "Eine ideale Mischung aus Banker, Finanzamtsmitarbeiterin und kreativer Verrückte", sagte Felten. Alle drei sind auch Mitglieder der evangelischen Kirchengemeinde.

Viele ließen sich für die Idee begeistern, spendeten und packten mit an. Der Aufwand an Zeit und Geld war beträchtlich. Ehrenamtliche Fachleute, darunter Architekt, Bauleiter für Gebäudesanierung und Steuerberater wirkten mit. Im Dezember 2011 fand ein großes Helferfest statt. Und im Januar 2012 eröffnete die Gaststätte "Markt 57". Die ersten kulturellen Angebote kamen hinzu, im August 2012 waren die Terrasse und ein Teil der Räume im ersten Obergeschoss fertig. Die Begegnungen - Spieleabend, Tanzcafé, Malen, Cine-Markt, offener Seniorentreff, Offener Jugendraum - werden alleine durch ehrenamtliche Mitarbeiter betrieben. Um sie wahrzunehmen, brauche man kein Mitglied irgendeiner Konfession sein, betonte Mück Hemmerich: "Es ist kein Gemeindehaus." Gleichwohl weht der christliche Gedanke durch die Räume, und immer wieder wird betont, dass das Projekt "wie durch ein Wunder" gestemmt worden sei.

Aber noch können nicht alle Räume oben unterm Dach genutzt werden - sie sind noch nicht ausgebaut, gleichwohl isoliert. Die Gesellschaft bietet die nutzbaren Räume in zweifacher Hinsicht an: Werden sie ehrenamtlich oder gemeinnützig genutzt, wird keine Miete erhoben; bei gewerblicher Nutzung, etwa für Seminare, Workshops und therapeutische Angebote, ist ein Entgelt fällig. Derzeit haben die Kunstpädagogin Anette Döll sowie die Musikschule Wermelskirchen Räume gemietet.

Für den Ausbau des Dachgeschosses sucht "Miteinander" noch Sponsoren oder auch Investoren, die die Räume später im Sinne der Philosophie der Begegnungsstätte nutzen wollen: "Mehr Leute mitnehmen". Den Betreibern ist mittlerweile "Miteinander in Dabringhausen" in Fleisch und Blut übergegangen: "Das gehört mit zu unserem Leben."

(bege)
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