Wermelskirchen Möbellager zieht in alte Posseikhallen um

Wermelskirchen · Im Sommer soll die ehemalige Dresslersche Halle abgerissen und eine Parkfläche gebaut werden. Die Initiative "Willkommen in Wermelskirchen" fand eine Lösung für das Möbellager.

 In diesen Flachbau an der Wolfhagener Straße wird das Möbellager umziehen. An der Eich soll eine Freizeitwerkstatt entstehen.

In diesen Flachbau an der Wolfhagener Straße wird das Möbellager umziehen. An der Eich soll eine Freizeitwerkstatt entstehen.

Foto: Tim Kronner

Den Ehrenamtlichen des Möbellagers war im Dezember der Schreck in die Glieder gefahren: Damals beschloss der Rat, bereits im Sommer auf dem Gelände der ehemaligen Dresslerschen Halle Parkplätze zu bauen. Zwei Wochen später erhielt die Initiative "Willkommen in Wermelskirchen" die Kündigung für die Halle, die bisher als Möbellager diente. Spenden wurden hier angenommen und dann zur Erstausstattung für Flüchtlinge weitervermittelt. Bereits im Januar beschloss das Team um Alfred Seidel: "Wir machen weiter!" Arbeitsgruppen wurden gegründet: Die eine nahm die Gespräche mit der Stadt auf, die andere begann, Hallen zu besichtigen. Mit Erfolg: In den alten Posseik Möbelfabriken an der Wolfhagener Straße wurden die Ehrenamtlichen fündig.

"Die Halle eignet sich sehr gut für die Arbeit des Möbellagers", erklärte Alfred Seidel während einer Versammlung am Dienstagabend. Das Votum der Mitglieder fiel dann auch einstimmig aus. Die Lage sei gut, die Bausubstanz auch und dank eines Hubladers, den Posseik zur Verfügung stelle, seien viele Abläufe künftig unkomplizierter.

Auch die Atmosphäre soll sich verändern: Auf rund 150 Quadratmetern will die Initiative Möbel lagern und anbieten - die Fläche ist damit ähnlich groß wie bisher. Sie soll allerdings mehr einem Möbelhaus gleichen: Wohnzimmer, Schlafzimmer, Küche und Bad sollen eingerichtet werden, Möbelstücke damit anschaulicher. Platz bleibt außerdem für Werkstatt, Büro und Sperrmüll.

Mieter wird offiziell die Katholische Kirchengemeinde sein, weil die Initiative kein eingetragener Verein und damit nicht berechtigt ist, Verträge zu unterzeichnen. "Wir werden also nahtlos weitermachen können", kündigte Seidel an. Im April ende der Vertrag mit der Stadt, am 1. Mai beginne das neue Mietverhältnis. Bis Mitte Mai solle der Umzug geschafft sein.

Mit ihm entsteht erstmals auch ein finanzielles Risiko. Hatte die Stadt der Initiative ihre Halle kostenlos zur Verfügung gestellt, fallen für die Posseik-Halle Mietkosten an. Die sollen zum größten Teil durch Sponsoren getragen werden, die ihre Unterstützung bereits zugesagt haben. Spenden seien sehr willkommen, sagen die ehrenamtlichen Mitarbeiter. Auch die Stadt, die eigentlich zuständig ist für die Erstausstattung der Flüchtling, wird sich pro vermitteltem Möbelstück finanziell einbringen.

"Willkommen in Wermelskirchen" weitet ihr Angebot unterdessen aus: An der Eich soll in der ehemaligen Geschäftsstelle der Bergischen Morgenpost eine "Freizeitwerkstatt" entstehen. Während die alte Redaktion bereits zum "Wasch-Café" umgestaltet wurde und Flüchtlingen Hilfe bei der Wohnungs- und Arbeitssuche, ebenso wie während der Ausbildung und beim Waschen anbietet, sollen nun auch die benachbarten Räume angemietet werden, die bisher leer stehen.

"Dort könnte die Nähgruppe unterkommen, die sich bisher in St. Michael trifft", sagt Brigitte Krips von "Willkommen in Wermelskirchen". Außerdem habe man Gespräche etwa mit dem Kunstverein aufgenommen. "Für die neuen Räume werden wir weitere Ideen entwickeln und verwirklichen können", erklärt Brigitte Krips.

Auch der "Porzellanladen", der bisher im Möbellager untergebracht ist, soll dort in den Kellerräumen einen Platz bekommen. Teller, Tassen, Vasen, Gläser und anderer Hausrat aus Glas und Porzellan können dort künftig abgegeben und entgegengenommen werden.

(resa)
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