Wermelskirchen Müll illegal in Hinterhufe entsorgt

Wermelskirchen · Laut Anwohnern wird zwischen Finkenholl und Hinterhufe regelmäßig Müll abgeladen. Die Stadt hat diesen nun entsorgt und sucht die Verursacher.

 Seit Freitag lagen rund 50 Altreifen am Waldrand in Hinterhufe.

Seit Freitag lagen rund 50 Altreifen am Waldrand in Hinterhufe.

Foto: Bratke

Oft, wenn Klaus Bratke spazieren geht, ärgert sich der 70-Jährige. An einer Straße am Waldrand findet er nämlich regelmäßig Müll, der dort illegal entsorgt wird. "Das ist eine Sauerei und Umweltverschmutzung", schimpft der Anwohner. Dabei handele es sich um kein neues Phänomen - seit Jahren werde dort Müll abgeladen. "Altreifen, Gelbe Säcke, Holzlatten, Ölkanister und sogar ein Waschbecken - hier fliegt alles rum", berichtet Bratke. Ende vergangener Woche tauchten über Nacht schon wieder rund 50 Autoreifen auf.

Die Problemstraße liegt zwischen Hinterhufe und Finkenholl und verbindet die L 157 und die K 15 miteinander. An dieser liegt auch das Jugendlandheim Neue Mühle. "Der Weg ist relativ ruhig und wenig befahren. Da bekommt man diese Entsorgungsaktionen erst mit, wenn es schon zu spät ist", sagt Bratke. Er und die anderen Anwohner sind genervt. Dazu zählt auch Sania Niehaus, die die Strecke täglich mit ihrem Hund geht. "Mich persönlich stört das enorm. Wenn ich mit meinem Hund spazieren gehe, muss ich immer aufpassen, dass er keinen Müll verschluckt. Das ist nicht schön", sagt die 22-Jährige. Sie berichtet, dass es vielen ihrer Nachbarn ähnlich gehe. "Eine Familie ist oft mit ihren Kindern im Wald. So zugemüllt ist das aber kein guter Ort zum Spielen", findet Niehaus.

Für sie ist die illegale Müllentsorgung nicht nachvollziehbar. Sie habe schon Gelbe Säcke hinter Büschen versteckt gefunden. "Wieso macht sich jemand die Mühe, die Säcke im Wald zu verstecken, wenn man sie auch einfach von der Müllabfuhr mitnehmen lassen kann?", fragt Niehaus. Doch es gibt niemanden, dem man diese Frage stellen kann - bisher wurde noch keiner auf frischer Tat ertappt. "Das passiert meistens nachts", sagt Niehaus.

Bisher haben die Anwohner den Müll teilweise selbst entsorgt, damit es im Wald nicht immer voller wird. "Bei diesen Mengen sind wir aber auf Hilfe angewiesen", sagt Bratke, der deshalb den neuen Mängelmelder der Stadt benutzt hat. Seine Beschwerde ist angekommen und konnte gestern bearbeitet werden. "Die ordnungsgemäße Entsorgung wurde eingeleitet", sagte Kämmerer Bernd Hibst auf Anfrage unserer Redaktion am Vormittag. Einige Stunden später war der Müll dann verschwunden, wie Bratke berichtet: "Vielleicht haben wir ja jetzt etwas Ruhe." Im Zuge der Entsorgung werde nun auch nach Anhaltspunkten gesucht, die auf den Verursacher hindeuten. "Wir werden in diese Richtung ermitteln", kündigte Hibst an. Je nach Schwere des Falls könne es sogar zu einem Strafantrag und empfindlichen Geldbußen seitens Staatsanwaltschaft und Umweltbehörde kommen. Hibst: "Wir sind über sachdienliche Hinweise dankbar." Kontakt: Tel. 710-224.

(kron)
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