Bürgermeister Der Tag Nach Dem Ersten Wahlgang "Müssen Politik an den Schulen mehr in Fokus rücken"

Die Zahlen sind ernüchternd und alarmierend: 29 419 Wermelskirchener durften bei der Wahl am Sonntag ihre Stimme abgeben - nur 13 464 machten von ihrem Wahlrecht Gebrauch. Das macht eine Wahlbeteiligungsquote von nur 45,77 Prozent, fast 15 Prozent weniger als bei der Bürgermeisterwahl 2009. Das Interesse der Wermelskirchener an der Politik und den handelnden Personen nimmt immer mehr ab.

"Die Politikverdrossenheit ist hoch, viele Menschen haben das Vertrauen in die Politiker verloren", sagt Stefan Leßenich (CDU). Dies könnte seiner Meinung nach verschiedene Gründe haben, zum Beispiel die politischen Entwicklungen auf Bundes- oder Landesebene. Trotzdem sieht er auch vor Ort Handlungsbedarf. "Wir müssen den Bürgern klar machen, dass sie durch ihre Stimmen entscheiden, wie es in der Stadt weitergeht", sagt er.

Auch Rainer Bleek (SPD) findet es schade, dass sich nur so wenig Bürger für die Wahl interessieren. Er schlägt vor, das Thema Politik wieder an den Schulen mehr in den Fokus zu rücken. So könne man Kontakt zu jungen Wählern herstellen und ihnen frühzeitig verdeutlichen, wie wichtig Kommunalpolitik für das Leben in einer Stadt ist. "Das politische Wissen der Jugend ist teilweise erschreckend", sagt Bleek, Dem stimmt Leßenich zu. "Der Trend ist: Politik ist für Jugendliche uncool. Es ist vielen egal, was politisch in der Stadt passiert. Das müssen wir ändern", fordert er.

Die Podiumsdiskussion des Kinder- und Jugendparlaments vor der Wahl sei eine tolle Veranstaltung gewesen. "So kann man Politik in den Fokus rücken. Man muss verstärkt über die Schulen an das Thema herangehen", meint Leßenich.

(ser)
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