Wermelskirchen Nach elf Jahren zurück ins Rheinland

Wermelskirchen · Stefan Haas, Pastoralreferent der Katholischen Gemeinde St. Michael und Apollinaris, wechselt zum 1. September nach Brühl. Seit über 10 Jahren ist er in Wermelskirchen tätig. Ein Rückblick.

 Stefan Haas hat das Bergische Land liebgewonnen, der gebürtige Kölner wollte aber zurück ins Rheinland. "Ich gehe mit einem lachenden und weinenden Auge", sagt der 45-Jährige.

Stefan Haas hat das Bergische Land liebgewonnen, der gebürtige Kölner wollte aber zurück ins Rheinland. "Ich gehe mit einem lachenden und weinenden Auge", sagt der 45-Jährige.

Foto: J. Moll

Ein Pastoralreferent in der Katholischen Kirche arbeitet in der Seelsorge. Die Arbeitsfelder sind vielfältig: Krankenhaus, Altenseelsorge, Schulwesen, Erwachsenenbildung, Kinder- und Jugendarbeit und Kirchenverwaltung. Außerdem begleitet, qualifiziert und motiviert er ehrenamtliche Mitarbeiter. "Ich wurde durch mein Elternhaus geprägt", sagt Stefan Haas, der 1971 in Köln geboren wurde und seit 2006 in der Katholischen Gemeinde St. Michael und Apollinaris in Wermelskirchen tätig ist. Im September wird er das Bergische Land aber verlassen.

Seine Stelle war auf zehn Jahre ausgelegt, es wurde eine Verlängerung um ein Jahr bewilligt - zum 1. September wird Haas nun aber seinen Dienst in Wermelskirchen offiziell beenden und eine Stelle in Brühl antreten. "Es wird sicher anders", sagt er. "In Wermelskirchen gibt es etwa 8000 Katholiken, da kennt man noch viele persönlich - in Brühl sind es gut 20.000." Und die Gemeinden werden immer größer. "Dabei werden es nicht aber mehr Gläubige, sondern die Gebiete werden größer. Und dadurch verändert sich auch die Arbeit", sagt Haas.

Seine Eltern waren in der Katholischen Kirche aktiv, sein Vater wurde mit 50 Jahren Diakon. "Ich war von der Gemeindearbeit begeistert und wollte in diesem Bereich arbeiten", sagt der 45-Jährige zurückblickend. Nach einem abgeschlossenen Diplom-Theologiestudium folgte die erste Stelle in Neuss-Holzheim. "Die Berufseinführung war wie ein Praktikum", erinnert sich Haas. Er besuchte Seminare und erhielt dadurch eine Lehrerausbildung im Fach katholische Religion. Die erste feste Planstelle führte ihn nach Leichlingen, wo er sieben Jahre tätig war. Im Anschluss kam er nach Wermelskirchen. Sein Wunsch, wieder nach Köln versetzt zu werden, wurde mit dem Standort Brühl zumindest etwas erfüllt. "Nach Köln wollen ja alle", sagt Haas und lächelt.

In den vergangenen Jahren hat er einige Unterschiede zwischen den Menschen im Bergischen und im Rheinland festgestellt. "Den Dellmann habe ich manchmal als ein bisschen derb empfunden, aber durchaus auch als herzlich. Der Rheinländer braucht wohl einfach viel Freundlichkeit." Das Bergische Land habe er liebgewonnen, auch durch Wanderungen oder Fahrradtouren in der wunderbaren Umgebung. "So gehe ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge", sagt Haas.

In seinem Beruf als Pastoralreferent ist er mehr Praktiker als Theologe, geprägt auch durch acht Jahre Arbeit in der Notfallseelsorge im Rheinisch-Bergischen Kreis. "Ganz nah bei den Menschen zu sein und viel zuzuhören - das ist mir wichtig", betont der Pastoralreferent.

Der Pfarrer der jeweiligen Gemeinde gilt als Vorgesetzter. "Das haben wir in Wermelskirchen aber nie so gesehen", sagt Haas. "Ich habe mit Pfarrer Michael Knab immer gut zusammengearbeitet, wir haben es gemeinsam gemacht." Er bezeichnet sich als Angestellter der Katholischen Kirche, sein Dienstherr ist der Bischof in Köln. Wie jeder Arbeitnehmer gibt es auch für ihn geregelte Arbeitszeiten und natürlich auch Urlaub, den er für viele und auch weite Reisen nutzt. "Ich schätze die große Welt, die Eindrücke und Erfahrungen in fremden Ländern, komme aber auch gerne wieder ins Lokale zurück", sagt Haas. Weitere Hobbys sind das Wandern, Lesen und natürlich, als echter Kölner, der Karneval.

Das nostalgische "Film-Eck" an der Telegrafenstraße hat er oft und gerne besucht. "Das werde ich vermissen. Aber Köln und Brühl sind ja für einen Besuch in Wermelskirchen nicht aus der Welt."

(wsb)
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