Wermelskirchen Nachwuchs erlebt Feuerwehr hautnah

Wermelskirchen · Die Feuerwehrleute des Löschzuges Süd und die Besucher des Herbstfestes am Gerätehaus zeigten sich bestens gelaunt. Zahlreich strömten die Gäste an die Altenberger Straße. Der Glaube an eine neue Wache im Dorf wächst immer mehr.

 Die Mädchen und Jungen erlebten beim Herbstfest eine Feuerwehr zum Mitmachen und Anfassen. Justin Vierkötter (v.l.) ließ Leana (8) an den Löschschlauch, genau beobachtet von Nina und Mats.

Die Mädchen und Jungen erlebten beim Herbstfest eine Feuerwehr zum Mitmachen und Anfassen. Justin Vierkötter (v.l.) ließ Leana (8) an den Löschschlauch, genau beobachtet von Nina und Mats.

Foto: moll

Die Freiwilligen Feuerwehrleute des Löschzuges Süd in Dabringhausen konnten sich zumindest am Nachmittag über die ersten sonnigen Herbststunden dieses Jahres freuen. Damit gelang den Brandbekämpfern nach den regnerisch-stürmischen Tagen zuvor bei ihrem Herbstfest eine gelungene Punktlandung. Entsprechend zahlreich strömten die Besucher ans Gerätehaus an der Altenberger Straße, wo vor allem die Kinder eine Feuerwehr zum Anfassen und Mitmachen ausgiebig genossen.

Die Wehrleute zeigten sich gut gelaunt - nicht zuletzt, weil sie jetzt den Eindruck haben, dass sich im Rathaus intensiv um ein neues Gerätehaus für das Dorf bemüht wird. Gruppenführer Achim Schmitz und der stellvertretende Löschzugführer Werner Eichholz wissen: "Die Probleme haben in Wermelskirchen alle." Damit meinen die beiden Führungskräfte den Zustand des Gerätehauses, das einen Standard aus den 1960er Jahren hat und viel zu klein ist. Um die modernen, deutlich größeren Fahrzeuge unterzubringen, hatten die Feuerwehrleute unlängst ehrenamtlich den Hallenboden abgesenkt. Ihre Spinde für die Einsatzkleidung stellen den eigentlich für Versammlungen oder Fortbildungen gedachten Raum komplett zu.

"Zurzeit ist im Gerätehaus alles improvisiert", sagte Schmitz. Aber: "Wenn Bürgermeister Rainer Bleek und der Beigeordnete Stefan Görnert ihre Versprechen halten, sehen wir große Chancen." Gegenüber unserer Redaktion deutete Bleek an, dass die Verwaltung ein Grundstück für ein neues Gerätehaus in Dabringhausen gefunden habe, Feinheiten müssten mit dem Besitzer noch abgestimmt werden.

Die Wehrleute lobten den Einsatz des Bürgermeisters: "Der war 2017 öfters hier, als sein Vorgänger in den vergangenen zehn Jahren." Und weiter: "Wir brauchen ein eindeutiges Zeichen in die Mannschaft hinein - dann sagt auch keiner, dass er keine Lust mehr hat."

Um die drei bis vier Jahre mit Planung und Bau des neuen Standorts zu überbrücken, werde über eine Containerlösung an der alten Wache nachgedacht. In diesem Container fänden dann auch neue Spinde in ausreichender Zahl ihren Platz. Und diese Spinde könnten danach weiter im künftigen Gebäude aufgestellt werden.

Die Eingliederung der Freiwilligen des aufgelösten Löschzuges Kreckersweg in den Dabringhausener Löschzug sei gelungen, sagte Eichholz, der selbst ursprünglich aus dem Kreis der Kreckersweger Wehrleute stammt. Dass einigen das nicht gepasst habe und sie deshalb aus der Feuerwehr ausgetreten seien, daran müsse heute ein Haken gemacht werden. Schmitz fügt hinzu: "Die Entscheidung war einsatztaktisch richtig und nachvollziehbar. Der Löschzug Kreckersweg hatte zu wenig Leute, konnte tagsüber durchschnittlich zwei Leute stellen." Jetzt sei es gut, homogen und integriert. "In unserem Dabringhausener Löschzug halten wir auf die nächsten Jahre gesehen 40 bis 50 Aktive", sagt Schmitz, der zurzeit zu den 44 Kräften gehört. Dabei helfe, dass das Dorf ein wachsender Stadtteil sei, Nachwuchs aus der Jugendfeuerwehr käme genauso wie jährlich zwei oder drei Quereinsteiger im Erwachsenenalter. "Alle wollen eben ein toller Typ sein", sagt Schmitz und lacht. Der hohe Grad der Identifikation mit dem Stadtteil lockte genauso auch die Besucher zum Herbstfest. "Wir sind jedes Jahr dabei, weil wir hier viele kennen. Wir essen und trinken etwas, und die Kinder sind gut beschäftigt", sagte Martin Franz, der mit Ehefrau Steffi und den Kindern Julia (drei Jahre), Julian (fünf) und Abby (sieben Monate) selbstverständlich zum Feuerwehrfest gekommen war.

Manfred Eichholz drehte dabei unermüdlich am Steuer des Tanklöschfahrzeugs seine Runden, damit alle Mädchen und Jungen mit einem richtigen Feuerwehrauto fahren konnten. Dabei durfte dann ausnahmsweise auch kurz das Martinshorn ertönen, obwohl kein "echter" Einsatz anstand.

(sng)
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