Wermelskirchen Neubau der Sekundarschule muss mehr Schüler aufnehmen

Wermelskirchen · Fünfzügigkeit ist ein Muss - die Verwaltung erklärte dem Schulausschuss, warum die Baukosten um 6,8 Millionen Euro steigen.

Bildung kostet viel Geld - angefangen bei der baulichen Infrastruktur. Das wird jetzt am Beispiel Sekundarschule deutlich. Die Mehrkosten für den Neubau der Sekundarschule in Höhe von 6,8 Millionen Euro sind offenbar unvermeidbar, will die Stadt für die Zukunft gerüstet sein und den steigenden Schülerzahlen gerecht werden. Das war die Botschaft der Verwaltung an die Mitglieder des Schul- und Kulturausschusses. Die Sitzung war kurzfristig einberufen worden, um die Kommunalpolitiker zeitnah über die aktuelle Entwicklung zu informieren. Wie berichtet, soll die viereinhalbzügig geplante Schule auf fünf Züge ausgelegt werden. Was zunächst nach einer geringfügigen Aufstockung klingt, hat erhebliche Folgen für die Planung des Neubaus und die Baukosten.

Denn benötigt werden nicht nur mehr Klassenräume und Nebenräume, es müssen auch breitere Flure als Rettungswege, mehr Sanitärräume, Aufenthalts- und Differenzierungsräume, mehr Parkplätze und ein größerer Schulhof gebaut werden, erläuterte Thomas Marner, Technischer Beigeordneter. Es müsse alles überproportional größer gebaut werden. Fast sieben Millionen Euro Mehrkosten seien happig, meinte Wolfgang Eisenreich (SPD). "Inwieweit lässt sich der Leistungsumfang reduzieren, so dass wir auf fünf Millionen Euro kommen?"

"Wir haben die Erhöhung nicht genutzt, um den politischen Willen zum Sparen zu unterwandern", betonte Marner. Die Zielvorgabe der Politik, die Baukosten möglichst gering zu halten, habe die Stadt im Blick. Die Erweiterung sei knapp kalkuliert. Einsparungen dürften nicht zulasten der Sicherheit und Funktionsfähigkeit der Schule führen, appellierte Beigeordneter Stefan Görnert.

Er hatte zu Beginn erläutert, warum die Stadt umplanen muss. Es gibt mehr Kinder in Wermelskirchen. Im Kindergartenbereich müssen 240 neue Betreuungsplätze geschaffen werden. Nach der Grundschulzeit wechseln sie auf die weiterführenden Schulen, also auf das Gymnasium oder die Sekundarschule. "Hinzu kommt, dass rund 20 Prozent der Schüler in Nachbarstädte auspendeln, die selbst Probleme haben, mehr Schüler unterbringen zu können", so Görnert. Diese Schüler sollten in Wermelskirchen beschult werden. Das sei wichtig für das soziale Gefüge und die Vereinslandschaft.

Der Hinweis auf höhere Schülerzahlen war für Thorsten Schmalt (CDU) das Stichwort. "Sind denn auch an den Grundschulen und am Gymnasium ausreichend Kapazitäten vorhanden, um mehr Schüler aufnehmen zu können?" Er forderte eine grobe Kostenschätzung für mögliche Erweiterung an anderen Schulen bis zur nächsten Ratssitzung. Zumindest für den Grundschulbereich konnte Stefan Görnert Entwarnung geben: "Wir sind gut aufgestellt, Schulschließungen sind daher vom Tisch." Ob denn fünf Züge an der Sekundarschule ausreichen, fragte Norbert Kellner (WNKUWG). Die Stadt könne zwar das Gebäude nicht von vornherein für sechs Züge bauen. Aber der Architekt habe geprüft, welche Mehrkosten eine Statik verursacht, die eine Aufstockung um eine Etage zulässt. Marner: "Das könnte noch in den Kostenrahmen passen."

(pd)
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