Wermelskirchen Neue PCB-Werte für Schulen ermittelt

Wermelskirchen · Die PCB-Belastung in der Realschule und in der Grundschule Ost haben die Stadtverwaltung in den Osterferien nicht ruhen lassen. Umfangreiche PCB-Messungen und Intensivreinigungen haben in beiden Schulen stattgefunden.

Und gestern lagen Dezernent Dr. André Benedict Prusa auch bereits erste Auswertungsergebnisse vor. PCB-Messungen im Pavillon der Realschule und in einem an den Altbau angrenzenden Raum im Neubau haben laut Prusa Werte von 70 bzw. 75 Nanogramm PCB pro Kubikmeter ergeben. "Wir haben diese Messungen dort vorgenommen, um zu beurteilen, ob man in diesen Räumen ein Mensa unterbringen könnte. Und die Werte sind absolut unbedenklich", betont Prusa.

830 bis 1300 Nanogramm

Außerdem seien drei Räume in der Grundschule Ost vor der Intensivreinigung gemessen worden. Bei 21,4 und 23,2 Grad seien dort PCB-werte zwischen 830 und 1100 Nanogramm ermittelt worden. Bei drei Räumen im Altbau der Realschule seien vor der Großreinigung des gesamten Gebäudes PCB-Werte zwischen 730 und 1300 Nanogramm gemessen worden. "Wir haben dort bei 21 und 25 Grad gemessen", fügt Prusa hinzu. Die Ergebnisse einer weiteren Messung in alle diesen Räumen in beiden Schulen nach der Intensivreinigung erwarte er Mitte nächster Woche.

Für die Turnhalle der Realschule, die im Februar noch PCB-Werte von 1400 gehabt hatte, seien nun für einen Testlauf von vier Wochen zwölf Luftwäscher bestellt. Außerdem werde dort eine zusätzliche Schutzfolie an der Decke angebracht, um die Glasfaserproblematik in den Griff zu bekommen. Für den Schulbetrieb bleibe die Sporthalle aber weiterhin gesperrt; Vereine können sie nutzen.

Da die Realschule darauf bestehe, müssten nun nach Auswertung der Messungen aus den Osterferien dort in 60 Räumen weitere PCB-Messungen vorgenommen und Luftsauger aufgestellt werden. Wie berichtet, belaufen sich die Kosten für eine einzige PCB-Messung bereits auf 500 Euro.

Der Stadtrat müsse nun entscheiden, ob er die Mittel für den Einsatz von Luftsaugern in allen Räumen der Realschule bereitstellen wolle, so Prusa. Eine solche Maßnahme könne aber wirklich nur auf die maximal sieben Jahre befristet angewendet werden, die das Realschulgebäude noch benötigt wird. Sie sei auch kontraproduktiv, wo man als Stadt doch andererseits den Energieverbrauch zu verringern versuche.

Allerdings sei es eine Milchmädchenrechung, mit den Kosten für PCB-Messungen, Reinigungsmanagement und Luftsaugern hätte man auch die ganze Realschule sanieren können: "Diese Behauptung hört man zwar, aber sie ist falsch", betont der Baudezernent.

(RP)
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