Wermelskirchen Neue Wandertafeln geben Orientierung

Wermelskirchen · An festen Punkten der Wanderrouten rund um Wermelskirchen sind neue Info-Tafeln errichtet worden - damit ist das Projekt "Dhünnhochfläche" endgültig abgeschlossen. Ehrenamtler kontrollieren rund 300 Kilometer Wanderwege.

 Freuen sich über die gut ausgeschilderten Wanderwege: Florian Leßke, Herbert Smid (SGV) und Wolfgang Schindler.

Freuen sich über die gut ausgeschilderten Wanderwege: Florian Leßke, Herbert Smid (SGV) und Wolfgang Schindler.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Florian Leßke möchte gerade erzählen, wie wichtig die Tourismusförderung für Wermelskirchen ist, als sein Blick von dem neuen Unterstand auf den Wanderparkplatz im Eifgen fällt. Ein Auto mit Kölner Kennzeichen hält dort an, eine vierköpfige Familie steigt aus. Die Eltern schnallen sich die Rücksäcke um, nehmen ihre Kinder an die Hand und wandern los. Nicht nur diese Kölner machen an diesem Vormittag Halt im Eifgen. Auch Fahrzeuge aus Mettmann und Remscheid stehen auf dem Wanderparkplatz.

"Das zeigt, wie beliebt es mittlerweile ist, rund um Wermelskirchen zu wandern und die Region zu erkunden", findet der Leiter des Amtes für Stadtentwicklung. "Bei gutem Wetter kriegt man am Wochenende hier keinen Parkplatz mehr." Die Tourismusförderung liegt Leßke und auch Wolfgang Schindler vom Planungsamt am Herzen, wie sie im Pressegespräch bekräftigen. "Wir möchten in Zukunft noch viel mehr Tagestouristen nach Wermelskirchen locken. Wandern ist ein riesiger Trend, den wir nutzen wollen", betont Leßke.

Mit am wichtigsten in diesem Prozess: Die Wanderwege müssen gut begehbar und vor allem gekennzeichnet sein. Besonders auswärtige Wanderer brauchen Hilfe bei der Orientierung. "Sie müssen wissen, wo sie sind und wie sie zum Ziel kommen", sagt Schindler. Um diesen Service zu verbessern, hat die Stadt in Kooperation mit dem Wupperverband und dem Kreis 17 neue Wandertafeln entlang der Wege auf Wermelskirchener Stadtgebiet aufgestellt - weitere sieben Tafeln im angrenzenden Kreisgebiet. Dies ist der letzte Baustein des Gemeinschaftsprojekts "Dhünnhochfläche", das im Rahmen der Regionale 2010 angestoßen worden war (siehe Zweittext). "Die Wandertafeln sind das i-Tüpfelchen. Das Projekt ist damit endgültig abgeschlossen", berichtet Leßke erfreut.

In den vergangenen Jahren wurden neue Aussichtspunkte für Touristen geschaffen, neue Beschilderungen entworfen, die Wanderrouten aufgewertet, neue Wanderwege gekennzeichnet oder auch einige alte Wege gestrichen. Unterstützt wurde die Stadt in diesem Prozess von den Ehrenamtlern des Sauerländischen Gebirgsvereins (SGV) - zum Beispiel auch bei der Entwicklung der neuen Wandertafeln.

Im Dezember 2013 begann die Planung, jede Wanderkarte wurde mehrmals überarbeitet und ergänzt, bis eine optimale Lösung für heimische Wanderer und Touristen entstand. Die Karten bieten den Wanderern eine bessere Orientierung. Außerdem gibt es an verschiedenen Tafeln historische Informationen, Wissenswertes zur Industriegeschichte, zu Flora und Fauna oder auch zu versunkenen Orten an der Dhünn-Talsperre. Für die Entwicklung der Karten habe man sich bewusst Zeit genommen. "Die Qualität muss stimmen. Wenn man in der Wanderwelt oben mitspielen möchte, muss man aktiv sein und den Menschen etwas bieten", betont Leßke.

In Zukunft sei die Hauptaufgabe, diesen hohen Standard mindestens beizubehalten. Dabei kommt auch wieder der SGV mit ins Spiel. Herbert Smid und seine Kollegen kontrollieren regelmäßig etwa 300 Kilometer Wanderwege rund um Wermelskirchen. "Da gibt es viel zu tun", sagt der 85-Jährige. Was ihn ärgert: Immer wieder werden Schilder auf den Wanderrouten zerstört oder entwendet. "Teilweise werden die Pfeile in eine andere Richtung gedreht, und die Touristen wandern in die falsche Richtung. So etwas muss doch nicht sein", sagt Smid.

(RP)
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