Wermelskirchen Neuer Spatzenhof als Touristen-Magnet

Wermelskirchen · Es ist einige Jahre her, da hatte Wolfgang Schmitz-Heinen bereits diese Vision: Das Landhaus Spatzenhof in Süppelbach soll erweitert werden, wobei die Themen Gesundheit und gesundes Essen wichtige Rollen spielen. Diese Pläne musste der Eigentümer zunächst zurückstellen, weil die Ausbaufläche im Naturschutzgebiet lag. Mittlerweile sind die Pläne aber aktueller denn je: Schmitz-Heinen hat im vergangenen Jahr ein angrenzendes Grundstück gekauft - auf dieser Fläche soll nun ein neues Wellness-Resort gebaut werden (BM berichtete).

"Wir haben die räumlichen Voraussetzungen für eine Erweiterung des Spatzenhofs geschaffen, jetzt geht es ums Baurecht", berichtet der Eigentümer bei der Vorstellung seiner Pläne. Die Kommunalpolitiker müssen dem Vorhaben noch zustimmen. "Ich habe ein gutes Gefühl, dass das Projekt auf Zustimmung stößt", sagt der Eigentümer.

Entstehen soll ein weitgehend zusammenhängender Gebäudekomplex. Auf einer erdgeschossigen Durchgangsebene - der Gebäudekomplex wird an einem Hang errichtet - werden sechs Bettenhäuser mit insgesamt 100 Zimmern (200 Betten) stehen. Es gibt zudem ausreichend große Wellness- und Schwimmbereiche. "Es soll kein kühles Businesshotel werden", betont Schmitz-Heinen. Mit viel Holz, Feuer, Steinen und Wasser soll eine Atmosphäre zum Wohlfühlen geschaffen werden. Außerdem sind einige freistehende Gebäude geplant, die zum Beispiel als Medizintrakt genutzt werden können.

Schmitz-Heinen betont, dass mit dem Neubau eine dörfliche Struktur geschaffen werden soll, die sich in die Landschaft Süppelbachs einfügt. "Wir planen modern interpretierte, bergische Fachwerkhäuser mit Schieferfassaden", sagt er. Ein denkmalgeschütztes Haus, das auf dem 2014 erworbenen Grundstück steht, soll in das Hotel-Konzept integriert werden.

Das neue "Healing Hotel" im oberen Preissegment soll für den Einklang von Geist und Körper und für innere Ruhe sorgen. Es richtet sich an Erwachsene, die Ruhe und Erholung suchen. Familien mit kleinen Kindern werden nicht angesprochen. Burn-Out-Patienten sind laut Schmitz-Heinen ebenso willkommen wie Menschen, die sich einfach erholen möchten. "Uns geht es darum, dass sich die Gäste wohlfühlen", sagt er. Denkbar sind zum Beispiel Beauty-Angebote, Anwendungen im Bereich Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) oder Behandlungen bei Medizinern. Wobei Schmitz-Heinen klarstellt: "Wir werden keine Klinik sein." Die Aufenthaltsdauer soll bei zwei bis drei Tagen pro Gast liegen.

"Healing Hotels" seien im Umkreis von etwa 250 Kilometern rund um den Standort stark nachgefragt. Der Eigentümer geht davon aus, dass ein solches Angebot für einen enormen Schub in Wermelskirchen im Bereich Tourismus sorgen wird. Die Stadt steht hinter seinen Plänen. "Es bietet eine große Chance für die touristische Entwicklung Wermelskirchens und der gesamten Region", teilt sie mit. Im gesamten Bergischen Land gebe es kein vergleichbares Wellness-Resort.

Die Architektengruppe "Geplan Design/arch 22" aus Stuttgart hat die Planung des Hotels übernommen und dabei die Wünsche des Eigentümers berücksichtigt. Zusätzlich zu dem Neubau soll auch das jetzige Spatzenhof-Restaurant erweitert werden. Außerdem sollen zusätzlich zu den aktuell 32 Parkplätzen eine Parkfläche für etwa 130 Fahrzeuge errichtet werden. Die Anfahrt zum neuen Hotel wird nicht durchs Dorf erfolgen - es wird eine separate Zufahrt gebaut.

Etwa 100 neue Arbeitsplätze werden geschaffen, sollte das Projekt umgesetzt werden. Schmitz-Heinen geht davon aus, dass die reine Bauzeit etwa eineinhalb Jahre beträgt. Er hofft, dass die Politik das Projekt mitträgt und womöglich im Juni 2016 die Baugenehmigung erteilt wird. Läuft alles optimal, könnte das neue Wellness-Hotel Ende 2017 fertig sein. Die Kosten sind enorm. "Es ist eine große Investition, die ich aber mehrfach habe durchrechnen lassen", sagt der Eigentümer. Eine genaue Zahl nennt er nicht, nur so viel: "Wir bewegen uns im zweistelligen Millionenbereich."

(RP)
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