Wermelskirchen Neues Hallenbad auf dem Rhombus-Gelände?

Wermelskirchen · Insolvenzverwalter wickelt das "Fitness World" ab. Eigentümer haben den Bereich nahezu verplant.

Die Sauna wird nicht mehr aufgeheizt, auf den Laufbändern, Steppern und Hantelbänken fließt kein einziger Schweißtropfen mehr: "Fitness World" ist geschlossen, ein Kölner Insolvenzverwalter kümmert sich um die endgültige Abwicklung des Studios auf dem Rhombus-Gelände an der Remscheider Straße. "Das Studio ist und bleibt zu. Da war nichts zu retten", sagt Inhaber Stefan Gries auf Anfrage unserer Redaktion. Zu Monatsanfang hatte der 53-Jährige angedeutet, dass es noch Gespräche geben werde, die er abwarten wolle. "Dazu ist es nicht gekommen, es hat keine Gespräche gegeben", stellt Gries klar.

Er gibt Politik und Eigentümern eine Mitverantwortung für das Scheitern des 1998 gegründeten Fitness-Studios: "In den vergangenen zehn Jahren gab es immer wieder Diskussionen über einen möglichen Abriss oder anderweitige Nutzung des Gebäudes, etwa durch einen Supermarkt. Das hat den Standort für mich kaputtgeredet", meint Gries. Es habe die Kunden verwirrt, für fehlende Perspektive gesorgt und letztlich für ein Ausbleiben der Kunden gesorgt. Dazu habe sich eine mangelnde Bereitschaft der Eigentümer zur Gebäudemodernisierung gesellt. "Zur Entwicklung gehören auch neue Studios mit neuen Geräten, die natürlich Leute anziehen", sagt Gries. Er hat Verständnis für seine ehemaligen Kunden, von denen viele nun das "Fit Inn" an der Burger Straße besuchen: "Das ist in Ordnung so. Mit Sauna gibt es dort ein vergleichbares Angebot, wie wir es hatten."

Sven Schulte, Miteigentümer des Rhombus-Komplexes, sieht gerade in der ehemaligen "Fitness World"-Sauna einen "betriebskostenintensiven" Bestandteil. Er kann sich auf der ersten Etage des geschlossenen Studios eine abgespeckte Variante speziell für Fitness-Angebote für ein Publikum im Alter von über 50 Jahren vorstellen. Zudem treibt ihn die Idee um, die leerstehenden Gebäudeteile abzureißen und die Fläche als Parkplätze für Dauerparker auszuweisen.

Außerdem könne er sich auf dem Gelände, das aufgrund der Lage an der Dellmannstraße ein Filetstück in Innenstadtnähe ist, die Errichtung eines neuen städtischen Hallenbades vorstellen. Hat der Insolvenzverwalter seine Arbeit erledigt, will die Eigentümergemeinschaft um Schulte das ehemalige "Fitness World"-Erdgeschoss in Büros umwandeln, für die bereits Mieter vorhanden seien. Nach der Sanierung inklusive Erneuerung der Flachdächer komme im Sommer 2017 der Werkzeughandel "Sanpro" hinzu, die jetzigen Mieter wie die Taxi-Zentrale würden bleiben - damit sei der Bereich, der an der Remscheider Straße liegt, komplett verplant.

"Ein Fitness-Studio in Kombination mit einem Hallenbad wäre bestimmt eine Idee. Aber das hat mit mir nichts zu tun. Ich springe da nicht hinein", sagt Stefan Gries. Gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Daniela Burow will er sich zukünftig auf Reha-Sport im Orthopädiebereich konzentrieren. Dafür gestaltet das Paar gerade das private Heim am Weyersbusch um.

(sng)
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