Serie Für Die Kirche Aktiv Nicht nur beten, sondern auch machen

Wermelskirchen · Christa Kaluscha will seit jeher gestalten. In der Katholischen Kirchengemeinde Sankt Apollinaris in Grunewald hat sie dafür Raum gefunden. Dort setzt sie ihre zahlreichen Talente ein. Sie scheut sich auch nicht davor, kritische Töne anzustimmen.

 Christa Kaluscha kümmert sich um die Seniorenarbeit der Katholischen Kirchengemeinde Sankt Apollinaris.

Christa Kaluscha kümmert sich um die Seniorenarbeit der Katholischen Kirchengemeinde Sankt Apollinaris.

Foto: J. Moll

Dabringhausen Christa Kaluscha erkennen die Menschen schon an ihrer Stimme. Etwas Fröhliches, Entschlossenes klingt darin mit. Etwas Ansteckendes. Diese Stimmlage hatte Christa Kaluscha auch damals schon, als sie in der Katholischen Kirchengemeinde Sankt Apollinaris in Grunewald vorsprach. Sie war gerade mit ihrem Mann nach Dabringhausen gezogen. Die Bindung zur katholischen Kirche war ihr selbstverständlich - aus ihrer Kindheit in Remscheid. Und ihr Elan kam an.

Christa Kaluscha hatte die Grenzen der katholischen Kirche bereits erlebt, wenn es um die Rolle der Frau ging. Als Kind hatte sie Messdienerin sein wollen, aber keine Chance bekommen. "Und dann kam ich in einer Zeit in Grunewald an, in der die Rolle der Frau plötzlich auf der Tagesordnung des Pfarrgemeinderates stand", erzählt Christa Kaluscha. Sie wurde Mitglied, schließlich auch Vorsitzende und diskutierte mit.

"Ich war schon immer ein kritischer Christ", sagt sie, "und ich finde, man darf seinen eigenen Kopf haben." Allerdings ohne den anderen zu verletzen, das stand für Christa Kaluscha immer fest. In Grunewald bekam sie nun die Chance, mitzugestalten. "Und wir haben richtig viel bewegt", sagt sie. Schließlich wurde ein Kreis junger Frauen gegründet, Christa Kaluscha hatte ihren Einsatzort gefunden.

Da sie aber nun mal nicht müde werde, dazuzulernen, begann sie, sich fortzubilden. Sie sang im Chor, übernahm Geburtstagsbesuche, engagierte sich beim Kinder- und Jugendtelefon, ließ sich zur Kommunionshelferin und ehrenamtlichen Gemeindekatechetin ausbilden. "Ich war inzwischen Rentnerin und hatte Zeit", sagt sie und lacht. Doch noch etwas anderes trieb Christa Kaluscha an. Ihre Talente, ihre Energie kämen ja nicht von ihr selbst. "Die habe ich mitbekommen, und deswegen habe ich immer versucht, sie auch einzusetzen", erklärt sie. Und: "Es geht nicht nur ums Beten und um Wallfahrten", erklärt sie, "sondern eben auch um den sozialen Bereich." Deswegen sagte sie auch nicht Nein, als es nach der Zusammenlegung der Gemeinden um die Besetzung des Ortsausschusses ging oder um die Fortführung des Seniorenkreises. "Gestalten kann ich auf diese Weise immer noch", sagt sie.

Und wie frustrierend ist der Einsatz zuweilen? "Ich glaube, es ist wichtig, im Ehrenamt auch abgeben zu können." Nicht auf Posten zu hocken, Arbeit zu verteilen - auch, um den Frust zu verhindern. "Wir sind ein Team", sagt Christa Kaluscha, "und man muss nicht alles selber machen."

(RP)
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