Wermelskirchen Noch keine Einigung über Hallenbad-Preise

Wermelskirchen · Vier Fraktionen fordern eine moderatere Erhöhung der Eintrittspreise als die Stadtverwaltung.

Die Eintrittspreise des Quellenbads werden zum 1. August 2016 erhöht - dieses Signal gaben die Politiker im Ausschuss für Sport, Freizeit und Tourismus. Beschlossen wurde die Anpassung aber noch nicht, denn bei einer Frage gingen die Meinungen auseinander: Um wie viel Prozent sollen die Entgelte erhöht werden?

Die Stadtverwaltung möchte eine Anhebung um 35 Prozent. Die Eintrittspreise für Bad und Sauna sind auf dem Stand des Jahres 2002. Ab dem 1. August sollen Erwachsene für eine Einzelkarte fürs Schwimmen vier statt bislang drei Euro zahlen. Der ermäßigte Eintritt soll von zwei auf 2,70 Euro erhöht werden. Eine Einzelkarte für die Nutzung der Sauna soll elf statt acht Euro kosten.

Die Fraktionen von CDU, SPD, WNKUWG und Grüne wollen eine moderatere Anpassung. In einem Änderungsantrag schlugen sie vor, die von der Stadtverwaltung vorgesehene Erhöhung um 50 Prozent zu reduzieren. Es soll zunächst einmal überprüft werden, ob nach dieser Anpassung die Zahl der Quellenbad-Besucher zurückgeht. Sollte dies nicht der Fall sein, könnte in einem zweiten Schritt eine weitere Anpassung erfolgen.

Kämmerer Bernd Hibst verteidigte eine Preiserhöhung um 35 Prozent. Mit den aktuellen Preisen seien die Besucher "mehr als gut bedient". Aktuell können eine erwachsene Person und ein Kind das Bad den ganzen Tag für insgesamt lediglich fünf Euro nutzen. Hibst nannte einen Vergleich: Im Bad in Burscheid, das aber auch etwas luxuriöser sei, seien dafür 14,50 Euro fällig. Wermelskirchener, die eine Halbjahreskarte kaufen und das Bad regelmäßig nutzen, zahlen laut Hibst umgerechnet nur 40 Cent pro Badbesuch. "Das ist günstiger als das Duschen zu Hause", verdeutlichte er.

Für Oliver Platt (Bürgerforum) war der Vorschlag der Verwaltung "nachvollziehbar und nicht überteuert". Es sei ein sauberes Zeichen, dass in der prekären Haushaltslage alle in Wermelskirchen ihren Beitrag leisten müssten. Bei einer Reduzierung der geplanten Erhöhung um 50 Prozent würden immerhin rund 25.000 Euro im Haushalt fehlen. Martin Burghoff (CDU) erwiderte, dass eine solche Erhöhung nichts nütze, wenn danach die Badegäste fehlen. "Wir sollten erst mal schauen, ob eine Abwanderung ausbleibt, dann können wir immer noch eine weitere Erhöhung vornehmen", sagte er. Der Kämmerer befürchtet keine negativen Auswirkungen durch eine Erhöhung. "Alle umliegenden Bäder sind deutlich teurer als unser Quellenbad."

Oliver Platt meldete für seine Fraktion noch Beratungsbedarf über den Änderungsantrag der vier Fraktionen an. Der Ausschuss einigte sich darauf, an diesem Abend nicht darüber abzustimmen. Nun soll im nächsten Haupt- und Finanzausschuss am 7. März eine Entscheidung getroffen werden.

(ser)
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