Wermelskirchen Notfall-Karte kann Leben retten - Kreis plant Neuauflage

Wermelskirchen · Für Klaus Klophaus ist die Karte lebenswichtig. "Ohne Notfall-Karte, das geht doch gar nicht", erklärte er, als er im Beirat für Menschen nachfragte, warum denn diese Karte nicht mehr vorrätig sei.

 So sieht das Heftchen aus. Es passt in jede Brieftasche.

So sieht das Heftchen aus. Es passt in jede Brieftasche.

Foto: Teifel

"Ich habe selbst damit gute Erfahrung gemacht. Als der Notarzt zu mir nach Haus gerufen werden musste, hatte der Arzt sofort einen Überblick darüber, was ich an Krankheiten habe und welche Medikamente ich nehme. So etwas hat man ja nicht immer parat, wenn man in einer Notsituation ist. Ich habe eine Karte bei mir zu Hause und eine in der Brieftasche. Das sollten alle so machen."

Vor drei Jahren hat der Kreisseniorenbeirat zusammen mit dem Rheinisch-Bergischen Kreis eine Notfall-Karte auf den Markt gebracht. Damalige Druckauflage: 40.000 Stück. Sie wurden in den örtlichen Seniorenbeiräten und Kommunen verteilt. In dieses aufklappbare Heftchen werden Adresse, Ansprechpartner im Notfall, Blutgruppe, Krankheiten und Medikamente sowie der Hausarzt eingetragen, bei dem man in Behandlung ist.

Für die Stadtverwaltung war es neu, dass es diese Notfall-Karte nicht mehr gibt. Spontan wurde vorgeschlagen, sich zu informieren, ob andere Organisationen nicht ähnliche Karten kostenfrei zur Verfügung stellten, die man nutzen könne. Im Rathaus war auch nicht bekannt, dass der Kreis die Verteilung eingestellt haben könnte. "Wenn da nichts kommt, sollte der Beirat überlegen, ob er nicht in Eigenverantwortung eine solche Karte für die Wermelskirchener zur Verfügung stellt", meinte Klophaus.

Gute Nachrichten indes aus Bergisch Gladbach. Kreissprecherin Hannah Weißgerber: "Der Rheinisch-Bergische Kreis hat die Verteilung nicht eingestellt. Der Vorrat von 40.000 gedruckten Exemplaren ist nur zur Neige gegangen."

Diese Hefte, die in jede Brieftasche passen, waren an alle Gemeinden und Städte verteilt worden - Wermelskirchen hatte 4500 Stück erhalten. "Wir planen auf jeden Fall eine Neuauflage dieser Notfall-Karte", kündigte die Sprecherin an. In welcher Größenordnung gedruckt wird, konnte sie noch nicht sagen. "Der Kreis hält an dieser Notfall-Karte fest. Sie wird zeitnah gedruckt und dann an die Kommunen und Städte verteilt."

(tei.-)
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