Wermelskirchen Nur angepasst über die Trasse radeln

Wermelskirchen · Der Konflikt zwischen Hobbyradlern und Sportfahrern war nur ein Thema bei einer Polizeiaktion gestern auf der Balkantrasse in Bergisch Born am Abzweig nach Hückeswagen. Auch Tiere und eine Helmpflicht waren Themen.

 Gemütlicher Ausflug: Familie Pohl fährt über die Trasse und lässt sich es sich bei bestem Sommerwetter gut gehen. Verkehrssicherheitsberater der Polizei kamen jetzt mit den Trassennutzern ins Gespräch und zeigten Wege auf, wie das Miteinander besser gelingen kann.

Gemütlicher Ausflug: Familie Pohl fährt über die Trasse und lässt sich es sich bei bestem Sommerwetter gut gehen. Verkehrssicherheitsberater der Polizei kamen jetzt mit den Trassennutzern ins Gespräch und zeigten Wege auf, wie das Miteinander besser gelingen kann.

Foto: peter meuter

"Bananen, Wasser, Apfelschorle" - so klang gestern der einladende Ruf über die Balkantrasse im Bereich Bergisch Born. Das kleine Lager, dass da am Abzweig des Rad- und Wanderweges nach Hückeswagen stand, war aber mehr als nur eine willkommene Versorgungsstation für die vielen Freizeitlader, die hier bei Temperaturen von 27 Grad und mehr unterwegs waren und von denen viele das Verpflegungs-Angebot gerne annahmen.

Die Verkehrssicherheitsberater der Polizei Wuppertal, ihre Kollegen des angrenzenden rheinisch-bergischen Kreises und die Verkehrswacht wollten mit den Trassennutzern zum Thema Sicherheit ins Gespräch kommen und Wege aufzeigen, wie das Miteinander besser gelingt - Motto der Aktion: "Gemeinsam auf der Trasse! Aber Sicher!"

Zwei typische Konflikte kristallisieren sich dabei heraus: Da sind zum Einen die Klagen der gemütlichen Freizeitradler über die Rennsportler, die die Trasse mit ihren Rennrädern als Trainingsstrecke nutzen - oft mit "nicht angepasster Geschwindigkeit", wie es in der Straßenverkehrsordnung heißt. Zwar gibt es keine Geschwindigkeitsvorgaben auf der Trasse, aber wer im Stile des Sprintkönigs der Tour der France, Marcel Kittel, andere Räder rasant überholt, riskiert gefährliche Zusammenstöße. Denn die Trasse ist nicht sonderlich breit, einen markierten, abgetrennten Bereich nur für Fußgänger gibt es, anders als auf der Wuppertaler Nordbahntrasse, nicht.

Eigentlich wollen die Beamten nur beraten, ins Gespräch kommen, aber ein besonders eiliger und uneinsichtiger Sportler hat sich bereits ein Verwarnungsgeld von 15 Euro abgeholt. Konflikte gibt es aber auch immer wieder mal zwischen Radlern und Fußgängern. Letztere beschweren sich, dass die Radfahrer nicht früh genug mit der Klingel auf sich aufmerksam machen. Wer als Spaziergänger das Rad hinter sich hört und ausweichen will, rennt manchmal geradewegs in den Zusammenstoß hinein.

"Viele Rennräder haben gar keine Klingel", sagt Ute Jaeger, die als Bezirksbeamtin öfter mit dem Rad auf Streife ist. Wie zum Beweis rollen zwei klingellose Hightech-Bikes am Stand vorbei. Dort werden die Trassennutzer auch auf das Thema Fahrradhelm angesprochen. Eine Helmpflicht gibt es zwar nicht, aber die Berater legen allen Radlern nahe, sich einen Helm anzuschaffen. Zu groß sei bei einem Sturz die Gefahr einer schweren Kopfverletzung, sagt Verkehrssicherheitsberater Stephan Engels. Doch mit den Kauf alleine ist es nicht getan. Die Helme müssen auch vernünftig fixiert werden. Sein Kollege Bernd Schäfer hat innerhalb von einer halben Stunde 30 Trassenradlern die Gurte richtig eingestellt. "In manchen Läden erklären sie das dem Kunden beim Kauf nicht".

Und auch Tiere sind Thema: Auf der Trasse gilt Anleinpflicht für Hunde. In manchen Abschnitten weisen Schilder darauf hin, in anderen nicht. Eine mehrere Meter lange Leine, die eingerollt werden kann, kann auf der engen Trasse mit ihren schattigen Abschnitten zur Gefahr werden - die Radfahrer sehen sie zu spät.

(hr)
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