Wermelskirchen Nur Tura und der ADFC wollen bislang Leader-Fördermittel

Wermelskirchen · Gibt es in Wermelskirchen keine Ideen, die mit Geld des europäischen Förderprogramms "Leader" nach unterstützt und damit ausgebaut werden könnten? Gerade mal zwei Vereinstreter nutzten die Gelegenheit, sich vom Regionalmanager informieren zu lassen. Denn die zweite Runde beginnt, damit Interessierte sich mit förderwürdigen Projekten bewerben können.

Leader ist ein europäisches Förderprogramm mit dem Ziel, die ländlichen Gebiete zu stärken und zu entwickeln. Kommunen, Vereine und auch Einzelpersonen können Ideen für Projekte einbringen, um an Fördermittel zu gelangen. 3,1 Millionen Euro stehen fürs Bergische zur Verfügung, in der ersten Ausschüttung wurden 523.000 Euro für Projekte bewilligt. Wermelskirchen ging leer aus.

Es ist nicht einfach, an dieses Geld zu gelangen. Das zeigte sich bei einer Informationsveranstaltung der Leader Bergisches Wasserland am Donnerstag im Bürgerzentrum. Der Einladung folgten nur Frank Schopphoff vom örtlichen Allgemeinen Deutschen Fahrradclub ADFC und Dirk Hohlmann, Geschäftsführer von Tura Pohlhausen.

Dabei zeigte sich im Gespräch mit Leader-Regionalmanager Martin Deubel und Florian Leßke vom Amt für Stadtentwicklung, dass die Hürden zur Erlangung einer Förderung sehr hoch sind. Voller Begeisterung und Überzeugung trug Hohlmann seine Idee zur Errichtung eines neuen Sportplatzes vor. "Da wir kurzfristig keine Chance auf einen Kunstrasenplatz haben, sehen wir eine gute Alternative für grüne Asche. Das ist ein Rasenplatz auf Asche. Wir haben uns in Bechen einen solchen Platz angesehen. Eine gute Alternative zu Kunstrasen. Damit könnten wir Sportler halten und eventuell neue gewinnen."

Eine gute Idee, doch förderungswürdig ist sie nicht. "Das reicht nicht", sagt Deubel, "da muss viel mehr dabei sein." Nach einer Checkliste mit strengem Punktesystem müssen Qualitätskriterien nachgewiesen werden. In den Kategorien Innovation, Wirtschaft, Soziales und Umwelt müssen Punkte gesammelt werden. "Die Idee muss richtig gut begründet werden, um die Jury zu überzeugen. Der Vorschlag muss einen überzeugenden Nutzen haben."

Zu bedenken ist auch, dass selbst bei einem bewilligten Zuschuss Eigenmittel bereitgestellt werden müssen. Vereine können mit 65 Prozent unterstützt werden, Kommunen mit 50 Prozent und alle anderen mit 40 Prozent. Auch für Frank Schopphoff gab es an diesem Abend keinen spontanen positiven Bescheid. Seine Idee für Rast- und Informationsplätze entlang der Balkantrasse reicht aktuell nicht aus für eine Förderung. "Da müssen wir noch mal ran", sagte Schopphoff. "Alle beteiligten Kommunen müssen sich zusammenschließen und gemeinsam handeln." Deubel: "Es müssen überzeugende Argumente vorgebracht werden, es muss eine nachweisliche Verbesserung erkennbar sein."

Bewerbungen müssen bis 10. März abgegeben werden.

(wsb)
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