Analyse Offenes Rennen um das Bürgermeisteramt

Wermelskirchen · Am morgigen Sonntag wählen die Wermelskirchener ihren neuen Bürgermeister. Die vier Kandidaten hatten viele Wochen lang die Gelegenheit, die Wähler von sich und ihren Ideen zu überzeugen. Es war ein fairer Wahlkampf ohne kontroverse Diskussionen.

Podiumsdiskussionen, Info-Stände, Hausbesuche - viele Wochen lang hatten die vier Bürgermeisterkandidaten die Gelegenheit, die Menschen in dieser Stadt von sich und ihren Ideen für ein zukunftsfähiges Wermelskirchen zu überzeugen. Morgen Abend gegen 20 Uhr steht fest, wer diese Aufgabe am besten erledigt hat - Stefan Leßenich, Rainer Bleek, Marc Dieluweit oder Mike Galow?

Rückblickend war es von allen Kandidaten ein fair und offen geführter Wahlkampf - ohne kontroverse Diskussionen, persönliche Anfeindungen oder Eskapaden. Bei den Standpunkten der Bewerber wurde deutlich, dass über allen Ideen, Plänen und Visionen für die Zukunft Wermelskirchens das Haushaltssicherungskonzept und die damit verbundenen enormen Sparauflagen wie ein Bremsklotz wirken, der aber nicht zu einem Stillstand führen soll.

Fakt ist: Die finanziellen Rahmenbedingungen sind aktuell denkbar schlecht - unter diesen Voraussetzungen wird es der neue Bürgermeister schwer haben, wirklich gestaltend zu wirken und neue Projekte in die Tat umzusetzen. Stefan Leßenich, Rainer Bleek und auch Marc Dieluweit betonten zuletzt aber immer wieder, dass es trotz der Sparmaßnahmen Möglichkeiten für Investitionen gibt, wenn man Projekte gemeinsam anstoße. Mike Galow lehnte es mit Blick auf die Haushaltslage ab, Versprechungen für neue Projekte und Investitionen zu machen.

Es wird eine Hauptaufgabe des neuen Bürgermeisters sein, die von ihm genannten Versprechen auch in die Tat umzusetzen. Daran wird er sich messen lassen müssen. Die Wähler werden dies besonders im Auge behalten.

Vielleicht ist der mit Blick auf Streitthemen eher zurückhaltend geführte Wahlkampf auch der Tatsache geschuldet, dass Amtsinhaber Eric Weik sich nicht mehr zur Wahl gestellt hat. Bei einem Wahlkampf gegen den Amtsinhaber hätte der Gegenkandidat oder die Kandidaten womöglich deutlich mehr Bezug auf die Arbeit des Bürgermeisters in den vergangenen elf Jahren genommen. Jetzt hieß das Motto, nur noch den Blick nach vorne zu richten und sich nicht mehr mit der Vergangenheit zu beschäftigen.

Eine Prognose zum Ausgang der Wahl wollte kein Kandidat in den vergangenen Wochen abgeben. Wer morgen das Rennen macht, ist offen. Dass sich ein Bewerber die absolute Mehrheit sichert und bereits morgen Abend als neuer Bürgermeister feststeht, ist zwar nicht ausgeschlossen - es ist aber auch nicht der wahrscheinlichste Wahlausgang. Gut möglich also, dass zwei Bewerber ihre Wahlkampfaktivitäten noch einmal um zwei Wochen verlängern, um in einer Stichwahl die Mehrheit der Wähler endgültig auf ihre Seite zu ziehen. Wichtig wird sein, dass möglichst viele Wermelskirchener von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen und ihre Stimme abgeben. Sie haben die Chance, aktiv mitzubestimmen, wer im Rathaus das Ruder übernimmt. Und die sollten sie nutzen.

(ser)
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