Wermelskirchen 30.000 Bäume, eine Million Schaden

Als am 18. Januar 2007 die Unwetterwarnung rausgegeben wurde und die Eltern ihre Kinder aus den Schulen abholen mussten, weil Kyrill im Anmarsch war, ahnte niemand, was auf Wermelskirchen zukommen würde. Hier ein Überblick.

 So sah's auf der Landstraße 409 zwischen Kovelsberg und Eipringhausen aus. Mit schwerem Gerät wurden die Bäume beseitigt.

So sah's auf der Landstraße 409 zwischen Kovelsberg und Eipringhausen aus. Mit schwerem Gerät wurden die Bäume beseitigt.

Foto: Hertgen

r Gegen 17 Uhr ging's richtig los. Die Landstraße 409 zwischen Kovelsberg und Eipringhausen wurde gesperrt, weil immer mehr Bäume umkippten. Wenig später die gleiche Situation zwischen Dellmannstraße und Preyersmühle. Auch Rattenburg-Buchholzen wurde dichtgemacht.

r Finkenholl stand kurz vor der Vollsperrung. Polizist Thorsten Althoff sah, wie ein dicker Ast auf einen Kleinwagen fiel. Er holte die Frau aus dem Wagen. r Auch die Autobahn 1 wurde gesperrt. Das THW holte Bäume zwischen Raststätte und Anschlussstelle Wermelskirchen von der Bahn.

r Die Unwetterwarnung im Radio wurde von vielen als Katastrophenalarm fehlinterpretiert. "Die Bürger haben wohl die Verhaltenshinweise falsch interpretiert.", so ein Polizeibeamter.

r Viel Arbeit für die BEW: 125 Netzstationen waren in der Orkannacht außer Betrieb. Bäume hatten nicht nur Leitungen zerrissen, sondern auch Masten, vor allem im ländlichen Bereich, zerstört.

r Rund acht Wochen nach dem Orkan "Kyrill" - der Sturm "Lancelot" fegte übrigens zwei Tage später über Wermelskirchen mit sieben bis acht Windstärken hinweg - waren alle Hauptgefährdungspunkte entlang der Wanderwege beseitigt, so der damalige Stadtförster Klaus-Dieter Wegener. Der Eifgen-Wanderweg und die stadtnahen Wanderwege konnten wieder benutzt werden. Trotzdem galt höchste Vorsicht, weil immer wieder Äste abbrachen. r 6000 bis 7000 Festmeter Holz hat der Orkan in den Kleinstprivatwäldern umgeworfen und dabei etwa 40 Hektar Fläche verwüstet. Die Waldbauern rechnen mit einem Verlust von 1500 Euro pro Hektar.

So stark blies der Sturm
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Foto: RP/Dieter Janicki

r Im Besitz der Stadt befindet sich Waldflächen in einer Größenordnung von 630 Hektar. 25 Hektar, als rund vier Prozent, wurden zerstört. Das macht 30.000 entwurzelte oder abgebrochene Bäume aus - rund 10.000 Festmeter Holz. Die Stadtverwaltung spricht dabei von einem Schaden von rund einer Million Euro.

(RP)
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