Matinee in Wermelskirchen Party pur auf dem Kreisverkehr

Wermelskirchen · Zur Matinee verwandelte sich die Eich Montag wieder in eine Partymeile. Ab 11 Uhr wurde ausgelassen gefeiert, mit viel Bier und dröhnender Partymusik. Etwas ruhiger ging es dagegen auf dem Krammarkt und dem unteren Loches-Platz zu.

Matinee 2013: So wurde in Wermelskirchen gefeiert
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Matinee 2013: So wurde in Wermelskirchen gefeiert

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Deutsch-Rapper Casper schrie den Kirmesbesuchern Montag aus der Seele. "Die Stadt muss brennen, brennen, brennen", grölten lauthals tausende Besucher mit gen (pünktlich zurückgekehrter) Sonne gereckten Bierbechern im "Bermuda-Dreieck" an der Eich. Matinee — das ist der "gesetzlich festgelegte Feiertag der Wermelskirchener", wie Besucher Sascha Dohn es formulierte und zugleich erklärte, welches Brauchtum an diesem Tag gepflegt wird: "Trinken, feiern, mit Freunden abhängen!"

Die, die den angekündigten "Stadtbrand" normalerweise verhindern, hatten sich am Eiscafé Venezia versammelt. "Du!Kommen!Saufen!", hatten sich die Jungs der Freiwilligen Feuerwehr Wermelskirchen eigens für den besonderen Anlass auf ihre T-Shirts drucken lassen. "Die Stadt ist sicher", versprachen sie. Schließlich gebe es noch die Kollegen der hauptamtlichen Wache — und die hatten gestern Feierverbot.

Mit günstigen Angeboten (elf Bier für 13 Euro) und dröhnender Pop-Musik lockten die Stände am Kreisverkehr Eich/Jörgensgasse vor allem das jüngere Publikum an. Frei nach dem Motto "Matinee is' nur einmal im Jahr" ließen es hier auch die drei Mädels Mini, Valli und Krissy aus Dabringhausen mit Mischgetränken in mitgebrachten Plastikflaschen ordentlich krachen. "Wir sind schon seit acht Uhr auf den Beinen", verriet Krissy. Der Kreisverkehr wurde kurzerhand zur Tanzfläche umfunktioniert.

Einen anderen Zweck erfüllte der andere Kreisverkehr an der Jörgensgasse/Schillerstraße. Dort traf sich die Generation 50 plus bei einem gepflegten Bierchen und einer Portion Currywurst mit Pommes. Die mitgebrachten Enkel winkten derweil quietschvergnügt vom Kinderkarussell. Während die Party-Stimmung am Kreisverkehr spätestens bei der gegen 14.30 Uhr eingeleiteten Aneinanderreihung kölscher Karnevalshits endgültig explodierte, konnte Thorsten Dierichs, Chef vom Grillstand an der Eich, mal kurz ein kleines bisschen durchschnaufen. "Gerade trinken die Leute lieber als zu essen. Aber nachher kommen sie mit Macht", schwante es dem Imbissbetreiber.

Auf den unteren Loches-Platz hatten sich die wenigen Familien mit Kindern begeben. Dort ging es weniger feucht, aber dennoch fröhlich zu. Elfi Hackländer war mit Tochter und Enkeltochter unterwegs. Doch einer fehlte. "Leider kommt mein Mann erst später, der arbeitet in Remscheid", sagte Hackländer. Wohl dem, der seine Brötchen in Wermelskirchen verdient.

Dank des "gesetzlichen Feiertages" waren viele Büros und Geschäfte gestern dicht. "Wake me up when it's all over" ("Weck mich auf, wenn alles vorbei ist") — die Idee aus dem Partyhit von Erfolgs-DJ Avicii dürfte einigen Anwohnern gefallen haben. Alle anderen freuen sich schon aufs nächste Mal im Bermuda-Dreieck. Für sie heißt es jetzt: ein Jahr warten.

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