Wermelskirchen Paulig will "transparente Sekundarschule"

Wermelskirchen · Der Schulleiter setzt künftig vor allem auf direkte Kommunikation mit den Eltern - sie sollen in die Lernentwicklung ihrer Kinder eng einbezogen werden. Zurzeit kümmert er sich um die Zusammensetzung des Personals und der Klassen.

 Dietmar Paulig an seinem neuen Arbeitsort: Am 20. August ist der erste Schultag der Sekundarschule.

Dietmar Paulig an seinem neuen Arbeitsort: Am 20. August ist der erste Schultag der Sekundarschule.

Foto: Jürgen Moll

Der Start der Sekundarschule in Wermelskirchen rückt näher - für den neuen Schulleiter Dietmar Paulig bedeutet das eine stressige Zeit bis zum Beginn des kommenden Schuljahres. Die Planungen laufen auf Hochtouren. Paulig ist dabei in zweierlei Hinsicht gefordert: Der 57-Jährige muss nicht nur die neue Schule in Wermelskirchen planen, er muss auch seine Tätigkeit als Leiter der Hauptschule in Radevormwald verantwortungsvoll zu Ende bringen.

"Die Planung der Sekundarschule ist eine riesige Herausforderung, natürlich spüre ich Druck", gibt Paulig zu. Die Kollegen in Rade unterstützen ihn sehr, damit er sich Freiräume schaffen kann. "Ich bin den Kollegen dafür sehr dankbar", betont Paulig. Zurzeit sei er zwei Tage in der Rader Hauptschule, den Rest der Woche zusammen mit Stellvertreter Christian Schuld in der Sekundarschule tätig.

Ein Schwerpunkt der Arbeit in Wermelskirchen ist zurzeit die Zusammensetzung des Lehrpersonals. "Das ist mit viel Aufwand verbunden, es muss unbedingt funktionieren", betont Paulig, der zurzeit viele Gespräche mit potenziellen neuen Kollegen führt. Sechs Lehrer werden an die Sekundarschule versetzt, fünf Stellen sind zudem ausgeschrieben worden.

Das Interesse ist enorm - das wird beim Blick auf die Zahl der Bewerbungen deutlich: Auf die fünf Stellen haben sich mehr als 400 Lehrer beworben, berichtet Paulig. "Das Konzept in Wermelskirchen ist vor allem für junge Lehrer sehr interessant." Die Bewerbungsfrist ist mittlerweile beendet, die Bezirksregierung werde zeitnah eine "Rangliste" erstellen mit Bewerbern, die in die engere Auswahl kommen. In etwa zwei Wochen stehen die ersten Auswahlgespräche an, kündigt der Schulleiter an.

Auch die Zusammenstellung der fünf Eingangsklassen nimmt einige Zeit in Anspruch. "Wir versuchen dabei, möglichst alle Wünsche der Schüler zu berücksichtigen", versichert Paulig. Bei bislang 134 Schülern (gut möglich, dass noch ein paar "Nachzügler" hinzukommen) bedeutet das einiges an Aufwand, den der Schulleiter aber gerne in Kauf nimmt.

Was Paulig in Zukunft enorm wichtig sein wird: Er möchte eine "transparente Sekundarschule" entwickeln und etablieren. Dabei setzt er vor allem auf direkte Kommunikation mit den Eltern - sie sollen in die Lernentwicklung ihrer Kinder von Anfang an eng einbezogen werden. "Wir möchten gemeinsam mit den Eltern den größtmöglichen Erfolg für ihre Kinder erreichen", sagt Paulig und fügt an: "Dazu müssen wir sie am Schulleben beteiligen und gemeinsam neue Konzepte entwickeln." So etwas zeichne heutzutage eine moderne und gute Schule aus.

So könnte Paulig sich zum Beispiel vorstellen, den Unterricht immer mal wieder für die Eltern zu öffnen, damit die Kinder ihnen ihre Lernerfolge präsentieren können. Eine weitere Idee: Die Internetseite der Sekundarschule soll als eine Art Forum gestaltet werden. Dort sollen laut Paulig Lehrpläne und Arbeitsmaterialien eingestellt werden, die Eltern können eigene Ideen und Wünsche äußern und mit den Lehrern sowie auch untereinander in Kontakt kommen.

Dankbar ist Paulig über die große Unterstützung in der Planungsphase von allen Seiten: Stadtverwaltung, Berater Herbert Schiffmann ("wir stehen in engem Kontakt, er ist eine große Stütze"), die Leiter der Grundschulen, der Pestalozzischule, Realschule und Gymnasium und vor allem der Hauptschule, in dessen Gebäude die Sekundarschule an den Start gehen wird. "Die Zusammenarbeit ist hervorragend und äußerst konstruktiv", berichtet Paulig. Ziel sei es, mit der Hauptschule zum Beispiel den Ganztag aufeinander abzustimmen und ein gemeinsames Schulverwaltungsprogramm zu nutzen.

Bis zum Start der neuen Schule wartet noch viel Arbeit auf Dietmar Paulig - auch außerhalb der Schulzeit. "Erst nach dem ersten Schultag am 20. August kann ich etwas entspannen", sagt er.

(RP)
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