Wermelskirchen Pavillon der Tafel - jetzt fault der Boden unter den Füßen weg

Wermelskirchen · Seit neun Jahren ist die Wermelskirchener Tafel im Pavillon neben der Feuerwache Vorm Eickerberg beheimatet. Doch die Mängel im Gebäude werden immer größer. Die Tafel hofft nun auf ein neues Domizil, eventuell in Raummodulen von Schulen.

 Seit 2008 ist der Pavillon Vorm Eickerberg (neben der Feuerwache) das Domizil der Wermelskirchener Tafel.

Seit 2008 ist der Pavillon Vorm Eickerberg (neben der Feuerwache) das Domizil der Wermelskirchener Tafel.

Foto: Moll (Archiv)

Das Domizil war von Anfang an als Provisorium und nicht als Dauerlösung gedacht. Seit einiger Zeit bereitet das Gebäude den ehrenamtlichen Aktiven der Tafel zunehmend Sorgen, denn die Mängel werden immer größer.

"Wir haben in der Vergangenheit bereits viel repariert, zum Beispiel das Dach oder die Heizung", sagte Tafel-Vorsitzende Brigitte Krips im Ausschuss für Soziales und Inklusion. Mittlerweile macht aber auch der Boden Probleme. "Der Fußboden ist spürbar durch", sagte Krips. Er fault den Ehrenamtlern quasi unter den Füßen weg. Ein Architekt der Stadt hat die Mängel bereits begutachtet - sein Fazit war eindeutig: "Es lohnt sich einfach nicht mehr, noch einmal viel Geld für eine Reparatur auszugeben", sagte Krips.

Das Tafel-Team hofft auf ein neues Domizil - optimal wären neue Räumlichkeiten am bisherigen Standort, betonte die Vorsitzende. "Unser Standort neben der Feuerwache ist ideal - er ist zentral, aber gleichzeitig nicht so sehr im Fokus der Öffentlichkeit. Das ist wichtig für die Bedürftigen, die unsere Hilfe in Anspruch nehmen", sagte Krips.

Der Tafel-Vorstand hat in einem Schreiben an den Bürgermeister und die politischen Fraktionen bereits auf die zunehmenden Mängel im Pavillon hingewiesen. "Wir bitten die Stadt, bei der Nachnutzung von Schulgebäuden an die Tafel zu denken", sagte Krips. Konkret geht es um die Raummodule, die zurzeit noch an verschiedenen Schulstandorten genutzt werden. Wenn diese für die Schulen nicht mehr benötigt werden, könnten sie womöglich auch als Domizil für die Tafel infrage kommen.

Beigeordneter Jürgen Graef stellte klar, dass es kurzfristig keine neue Tafel-Unterkunft geben wird. "Das Problem ist bekannt, wir haben aber zurzeit keine Lösung dafür." Mit Blick auf die Veränderungen in der Schullandschaft machte er den Ehrenamtlern der Tafel aber Hoffnung. "Eventuell können wir später Raummodule verlagern und dann Gebäude austauschen", sagte Graef.

Nicht nur der Beigeordnete, auch die Politiker lobten das Engagement der vielen Ehrenamtler, die zahlreiche Bedürftige in Wermelskirchen - mittlerweile sind 530 Haushalte gelistet - mit Lebensmittel- und Kleiderspenden unterstützen. "Man kann die Arbeit der Tafel gar nicht genug loben", sagte Graef. Er versicherte im Fachausschuss: "Wir werden die Arbeit weiterhin unterstützen so gut es geht."

(ser)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort