Wermelskirchen Platt (Büfo): Finger weg von der Telegrafenstraße

Wermelskirchen · Das Bürgerforum appelliert, nach der Aufhebung das Pilotprojekt zum Stopp des Durchgangsverkehrs jetzt nicht noch mal aufzugreifen. Fraktionsvorsitzender Oliver Platt fordert: "Bis der Loches-Platz fertiggestellt ist, muss das Thema Verkehrsberuhigung Telegrafenstraße unterbrochen werden."

Wermelskirchen: Platt (Büfo): Finger weg von der Telegrafenstraße
Foto: Hertgen Nico

Pkw folgen in Innenstädten immer dem freien Parkraum. Da dieser in Zukunft auf dem Loches-Platz entstehen werde, wäre jeder "jetzt getätigte Eingriff vollkommen falsch und nicht zielführend". Nach Ansicht von Platt sei es jetzt schon falsch, wenn man "eine so gut funktionierende und von so vielen Menschen auf unterschiedliche Weise genutzte Einzelhandels- und Aufenthaltsstraße schlecht redet".

Verkehrsberuhigung für bessere Aufenthaltsqualität höre sich ja verlockend an, in Wahrheit aber werde es das Aus für das letzte wirklich gut funktionierende Stück Einkaufsmöglichkeit in der Wermelskirchener Innenstadt bedeuten, meint Platt. "Ein großes Nichts an Leerständen darf nicht unser politischer Wille sein." Er führte als Negativbeispiel die Lenneper Altstadt an. Der Einzelhandel sei zerstört, selbst Cafés und Bars hätten dort keine Lebensberechtigung mehr. "Das machen vier Monate Fahrradsaison in Wermelskirchen dann auch nicht mehr wett."

Platt schlagt vor, aktuell dringend eine vernünftige und klar deutlich gemachte Fahrradführung (Fahrradstreifen) auf dem Brückenweg zur Verkehrssicherheit einzurichten. "Damit wäre auch das leidige Thema gegenläufiger Radverkehr endlich vom Tisch." Dazu werde seine Fraktion einen Antrag stellen.

Die Telegrafenstraße sei mit ihren vielen Geschäften und den fast 200 Arbeitsplätzen ein Juwel im Bergischen, "um das uns unsere Nachbargemeinden beneiden", meint er. Besonders im Zusammenhang mit dem geplanten Outletcenter in Remscheid sollte zum jetzigen Zeitpunkt nichts unternommen werden, was den Einzelhandel gefährde. Platt: "Die Lebensader unserer Telegrafenstraße ist und bleibt ihre gute Erreichbarkeit zu Fuß, mit dem Fahrrad, aber auch und im Besonderen mit dem Auto. Deswegen ist ein Ausspielen der Nutzer völlig unnötig." Auch mit Autos in der Innenstadt bleibe die Balkantrasse eine Erfolgsgeschichte. In Panorama bietet der Brückenweg einen Fernblick bis nach Remscheid, Witzhelden und Solingen.

(tei.-)
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