Wermelskirchen Pro und Contra der Politiker für Edeka-Ansiedlung an der L 101/K 18

Wermelskirchen · Behält Dabringhausen seinen Edeka-Markt oder wird er nach Hilgen abwandern, weil es dort ebenfalls Tendenzen und Flächen gibt, die Neuausrichtung in Dabringhausen aber zu lange dauern könnte? Diese Befürchtung treibt die WNKUWG an, die Pläne für einen größeren Edeka an der Kreuzung L 101/K 18 zu befürworten.

"Wir stehen dem durchaus positiv gegenüber, obwohl die Fraktion noch nicht abschließend darüber beraten hat", sagt Henning Rehse auf Anfrage. Er sehe derzeit im Ortskern von Dabringhausen keine 3000 Quadratmeter große Fläche für den Markt und für Parkplätze - "und wenn wir uns nicht schnell einig werden, sehe ich den Edeka-Markt in Hilgen."

Der Antrag von CDU/Grüne, die planungsrechtlichen Voraussetzungen für die Ansiedlung eines Edeka-Vollsortimenters durch Ausweisung eines Sondergebietes auf der grünen Wiese zu schaffen, wird nicht von allen getragen. "Wir sehen den Standort als problematisch an", sagt Oliver Platt (Büfo). "In Wermelskirchen wurde die Ansiedlung eines Vollsortimenters auf der Rhombus-Fläche als zu weit von der Innenstadt angesehen und abgelehnt. Warum sollen in Dabringhausen andere Parameter gelten?" Die dörfliche Struktur müsse bei der Versorgung erhalten bleiben, der Einzelhandel müsse fußläufig erreichbar sein. "Setzt man sich erst ins Auto, fährt man auch weiter. Damit würde der Kernbereich des Dorfes gefährdet", meint Platt.

Jochen Bilstein (SPD) findet den Antrag "überflüssig wie ein Kropf". "Einzelhandelsgeschäfte gehören in den Kernbereich." Dafür müssten natürlich die räumlichen Voraussetzungen vorhanden sein. Deshalb müsse man sich in Dabringhausen fragen: Bleibt der Einzelhandel im Dorf bei einer Ansiedlung eines Marktes an der L101 erhalten? "Uns Politikern ist klar: Wir wollen alle den Dabringhausener Einzelhandel erhalten." Hier müssten aber noch einige Fragen geklärt werden. Antworten erhofft er sich in der morgigen Sitzung des Arbeitskreises Stadtentwicklung. Dieser tagt nichtöffentlich.

Die Sitzung ist auch nach Ansicht von Jürgen Manderla (FDP) wichtig. Denn es geht dabei auch um den möglichen Ausbau der Kreuzung L101/K18 in einen Kreisverkehr. "Wir erhoffen uns eine Aussage in diesem Gremium, inwieweit Edeka den Kreisel finanziert." Umgesetzt werden müsste laut Rehse auf jeden Fall die Ampelanlage.

Erst gestern hat Manderla mit dem Ortsvorsitzenden Patrick Engels das Thema diskutiert. "Wir stehen der Ansiedlung positiv gegenüber." Denn: Der vorhandene Edeka-Markt sei deutlich zu klein. Es fehlten Parkplätze am Standort Südstraße, und der neue Markt an der Kreisstraße 18 sei auch für die Bewohner nicht zu weit. Manderla: "Es ist durchaus zumutbar, auch zu Fuß an der Ampelanlage zum neuen Edeka zu gehen." Partei- und Fraktionsvorstand sehen in einem neuen Edeka-Vollsortimenter auch eine Belebung des Dorfes.

Details müssten jetzt diskutiert werden. Für Manderla ist wichtig, dass man so eine Entscheidung nicht auf die lange Bank schiebe. "Wenn wir in der Innenstadt nicht alles nach hinten geschoben hätten, hätten wir schon längst auf dem Loches-Platz einen Vollsortimenter." So etwas dürfe nicht auch in Dabringhausen passieren.

Den Wunsch, einen Vollsortimenter im Dorfkern anzusiedeln, könne er verstehen. "Wenn mir jemand darlegt, wie das städtebaulich umsetzbar ist, könnte man darüber reden", sagt Manderla.

(RP)
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