Wermelskirchen PSG stellt Reit- und Voltigierschulbetrieb ein

Wermelskirchen · Mitglieder und Trainer fühlen sich überrumpelt/Schulpferde werden verkauft/Verein nennt wirtschaftliche Gründe.

Die Pferdesportgemeinschaft (PSG) Hebbinghausen stellt zum 1. Februar den Schulbetrieb für Reiter und Voltigierer ein. Das teilte der Vorsitzende Wolfgang Hilbrich den Mitgliedern, ohne Vorankündigung, in einem Brief mit. Er war datiert auf den vergangenen Sonntag und wird die Mitglieder am Dienstag oder Mittwoch erreicht haben. "Der Verein wird nicht aufgelöst", erklärte Vorstandsmitglied Friedhelm Reitz auf Anfrage. Ihm gehört die Anlage, wo Schulpferde und Privatleute ihre Pferde untergestellt haben und wo das Training stattfindet.

Die Entscheidung über diesen Schritt sei vergangene Woche gefallen. "Turnier- und Hobbyreiter bleiben weiterhin in Hebbinghausen", berichtet Reitz auf Anfrage. Hilbrich hatte für die Einstellung des Schulbetriebes in seinem Rundschreiben an alle Mitglieder wirtschaftliche Gründe angeführt: "Die Maßnahme ist leider erforderlich, da die Anfrage von Schulreitern nicht die erforderliche Kapazität an Schulstunden ausfüllt und eine Auslastung der Schulpferde nicht gewährleistet." Die Schulpferde sollen jetzt verkauft werden.

Reitz: "Die Entscheidung des Vereins hat keine Auswirkungen auf das Betreiben unseres Hofes. Der Vereinsbetrieb machte nur einen kleinen Betriebszweig aus." Es sei immer schwieriger, ein Vereinsleben aufrechtzuhalten. "Die Mitglieder werden weniger. Wir hatten mal 200, jetzt sind es nur noch 100."

Viele Kinder, die teilweise erst am Donnerstag die Nachricht erhielten, sind traurig. Carolin Mihr ist Mutter einer begeisterten Voltigiererin: "Meine Tochter ist seit Oktober in der Voltigiergruppe von Kathrin Müller. Nicht einmal die Trainerin war von dieser Entscheidung des Vorstandes in Kenntnis gesetzt." Die sei jetzt "arbeitslos".

Das Verhalten des Vorstandes mit Mitgliedern, Trainern und Tieren entspreche nicht dem Eindruck, den die PSG Hebbinghausen sonst in der Öffentlichkeit darzustellen versuche - nämlich die eines erfolgreichen Vereins. Mihr: "Für viele Kinder und Jugendliche, die in der PSG ein Zuhause hatten und einem wundervollen Hobby nachgingen, ist es sehr schade." Sie empfiehlt dem Vorstand, die Bezeichnung "Gemeinschaft" aus dem Vereinsnamen zu streichen. Denn das treffe nicht mehr zu.

(RP)
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