Wermelskirchen Querbacher Heimatgruppe ist aktiv wie eh und je

Wermelskirchen · Bis kurz vor halb zwölf wuselten fleißige Helfer, um zum Gelingen des 52. Querbacher Heimattreffens im Bürgerzentrum beizutragen. Darunter waren auch die drei Geschwister Hertha Heubaum (92), Herbert Heubaum (83) und Dorothea Orban (82). "Wir sind schon seit Jahrzehnten dabei", sagte Hertha Heubaum, die direkt neben der Kasse der Essensausgabe stand.

 Dorothea Orban (82, links), Herbert Heubaum (83) und Hertha Heubaum (92) helfen seit Jahren mit.

Dorothea Orban (82, links), Herbert Heubaum (83) und Hertha Heubaum (92) helfen seit Jahren mit.

Foto: Schütz

Mit ihrer Schwester Dorothea gehörte sie zum Team, das dafür sorgte, alle erwarteten etwa 100 Besucher mittags satt zu bekommen. Ihr Bruder Herbert nahm am Eingang zum Saal das Eintrittsgeld von fünf Euro entgegen. Dass sich die Geschwister "als Mädchen für alles" engagierten, sei von Anfang an selbstverständlich gewesen, sagte er. Die Eltern hätten damit begonnen - und ihre Kinder seien immer dabei gewesen.

Das Engagement aller Querbacher sei stets groß gewesen, sagte der Vorsitzende Manfred Scholz (77). "Heute ist das leider anders", fügte er hinzu. Kinder und Enkel gingen ihre eigenen Wege. Die schönsten Querbacher Treffen seien die früheren Treffen ab 1965 gewesen - zuerst im Eifgen, dann später in Wermelskirchen, sagte Pressewart Wilfried Bergmann (79). Es sei stets die Gelegenheit gewesen, nicht nur mit der Verwandtschaft, sondern auch mit entfernt wohnenden Querbachern ein Wiedersehen zu feiern.

Die Querbacher Heimatgruppe besteht seit 59 Jahren. Im Juli 1946 kamen 70 Familien auf einem Schlag von Querbach in Schlesien nach Wermelskirchen. In den nächsten Jahren folgten mehrere Familien, die in der näheren Umgebung Wermelskirchens ihre neue Heimat fanden. Es waren Flüchtlinge, die die Stadt und ihre Bürger damals mit großen Anstrengungen aufnahmen, berichtete Bürgermeister Rainer Bleek. 1964 übernahm die Stadt Wermelskirchen die Patenschaft für die Heimatgruppe. Damit ist Bleek der "Patenonkel". Er ist selbst ein "Halb-Querbacher", denn seine Mutter wurde in Querbach geboren. Bleek hat auch schon Querbach besucht. Er erinnert sich gerne an seine Kindheit, wenn es den leckeren schlesischen "Mohnkucha" gab. Der darf natürlich auch heute noch neben dem schlesischen Streuselkuchen in keiner Querbacher Kuchentheke fehlen.

Hertha Heubaum wies stolz auf das Mohnkuchenblech hin: "Früher habe ich selbst immer zum Querbacher Treffen Käse- oder Mohnkuchen gebacken", erzählte sie. Suse Krautmacher (89) - unter anderem frühere Bäckerin in Querbach - schwärmt auch vom "Weihnachtsstriezel", der zur weihnachtlichen Tradition in Querbach gehörte.

(bege)
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