Wermelskirchen Radfahrer stehen verstärkt im Fokus

Wermelskirchen · 50 Jahre Verkehrswacht im Rheinisch-Bergischen Kreis: Kurse nicht nur für junge, sondern auch für ältere Menschen.

Wäre vor 50 Jahren der gemeinnützige Verein Verkehrswacht Rheinisch-Bergischer Kreis nicht gegründet worden, dann wäre es um die Verkehrssicherheit hierzulande nicht so gut bestellt, sagt Karoline Strauch-Schmitz. Die 49-jährige Wermelskirchenerin muss es wissen: Sie ist die Geschäftsführerin des Vereins. Zu seinem Start vor 50 Jahren schrieb er sich auf die Fahne, die Verkehrssicherheit auf unseren Straßen zu steigern, Risiken im Straßenverkehr aufzuzeigen und sie durch Verkehrserziehung zu reduzieren.

Im Jahre 2014 starben auf den Straßen des Rheinisch-Bergischen Kreises (RBK) durch Verkehrsunfälle zwei Menschen - so wenig wie noch nie. Aber auch diese zwei seien zu viel, sagt Strauch-Schmitz. Sie sieht neue Anforderungen auf ihren Verein zukommen. In den vergangenen Jahrzehnten legte die Verkehrswacht ein besonderes Augenmerk auf die Verkehrserziehung junger Menschen als Schwächste im Straßenverkehr. Das gilt natürlich auch heute noch. Angebote für Kindergartenkinder sowie Aktionen wie Schulranzenpartys, Kindergurtschlitten und "Gutes Sehen an Schulen" sind nach wie vor gefragt.

Nunmehr geraten verstärkt auch die Älteren ins Visier der Verkehrswacht, denn der demografische Wandel - die Menschen leben länger und bleiben länger fit - macht sich bemerkbar. Sie schwingen sich vermehrt aufs Fahrrad. Die Folge nach Darstellung der Verkehrswacht: Die Anzahl der Fahrradunfälle steigt. So richtet sich die Aktion "Fit mit dem Fahrrad" gezielt an Radler, die über 50 Jahre alt sind. Natürlich wissen alle: Bewegung tut besonders im Alter gut. Damit ist Radfahren in der Regel gesund - wenn man's kann. Ein wacher Verstand, Koordination, Gleichgewicht, Wahrnehmung, Aufmerksamkeit und Konzentration seien vonnöten, so die Geschäftsführerin. Hinzu kommen Ausdauer, Kraft und Schnelligkeit.

Die Verkehrswacht RBK bietet entsprechende Kurse an, inklusive des Übens auf einem Geschicklichkeitsparcours. Auch das Fahren mit Pedelecs (Elektroräder) will gelernt sein. Ihre Fahreigenschaften unterscheiden sich von den "normalen" Fahrrädern. Die Verkehrswacht bietet auch dafür auf Wunsch Pedelec-Kurse an. Ferner befindet sich derzeit ein neuer Kursus - Umgang mit dem Rollator - im Aufbau.

Karoline Strauch-Schmitz schätzt, dass die Zahl der Radfahrer in Zukunft enorm ansteigen wird. Die gesellschaftliche Herausforderung, immer mehr Rücksicht auf andere zu nehmen, werde zunehmen. Willi Menrath, stellvertretender Vorsitzender der Verkehrswacht und Historiker, sieht in seiner Chronik des Vereins in den kleinen und großen Aktionen, wie "Kind und Verkehr" und "Senioren im Verkehrsalltag" die satzungsgemäßen Aufträge, die immer "wichtiger und sensibler" werden.

Sa., 20. Juni, 15 Uhr, "Tag der Verkehrssicherheit", Bundesanstalt für Straßenwesen, Brüderstraße 53, Bergisch Gladbach.

(bege)
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