Wermelskirchen "Radieschen" schüttet 20 000 Euro für Kinder und Jugendliche aus

Wermelskirchen · Auch wenn es nach dem Bildungs- und Teilhabegesetz der Bundesregierung in 2012 um "Radieschen" etwas ruhiger geworden ist, konnte der Verein im vergangenen Jahr knapp 20 000 Euro für Kinder und Jugendliche in Wermelskirchen ausschütten. "Das ist doch eine stolze Summe", meinte der Vorsitzende Eric Weik auf der Jahreshauptversammlung. Damit hat Radieschen erstmals seit der Gründung 2006 in einem Jahr mehr Geld ausgegeben als eingenommen. Rund 18 500 Euro an Einnahmen stehen etwa 19 300 Euro an Ausgaben gegenüber: Dies sei kein Problem, erläuterte Geschäftsführerin Birgit Ludwig-Schieffers, denn der Verein verfüge insgesamt über fast 42 000 Euro. "Das klingt viel und ist viel Geld, aber wir brauchen dieses Polster, damit wir langfristige Zusagen auch erfüllen können", betonte Weik. Damit spielte er auf die Tatsache an, dass der Verein nach wie vor jährlich 6273 Euro für Mittagessen hilfsbedürftiger Kinder und Jugendlicher an Kindertageseinrichtungen oder Schulen bereitstellt. Denn auch wenn durch das Bildungs- und Teilhabe-Gesetz diese Kosten durch staatliche Hilfeleistungen getragen werden, gibt es Fälle, wo es klemmt, weiß der Radieschen-Vorstand. Birgit Ludwig-Schieffers: "Wir helfen beispielsweise Eltern, deren Einkommen knapp über der Bemessungsgrenze liegt."

Einen großen "Batzen" auf der Ausgabenseite macht die Radieschen-Herbstferienaktion aus, die 2014 ihre Premiere erlebte. Und auch wenn der Zirkus "Zappzarap" mit 8000 Euro zu Buche schlug, wird es diese Aktion in diesem Jahr wieder in der zweiten Herbstferien-Woche geben. Bei "Zappzarap" entwickeln Pädagogen eine Woche lang gemeinsam mit Kindern ein Zirkusprogramm, das am Ende der Ferienaktion aufgeführt wird. Die Teilnahmegebühr beträgt erneut 60 Euro, wobei Birgit Ludwig-Schieffers betonte: "In Problemfällen kann man hier gerne mit uns reden."

Nach Inkrafttreten des Bildungs- und Teilhabegesetzes hat Radieschen den Vereinszweck nicht nur um die Ferienaktion erweitert: Gerade die Förderung talentierter Kinder und Jugendlicher liegt den insgesamt 45 Mitgliedern am Herzen. So hilft Radieschen "projektbezogen" und unbürokratisch dort, wo Trainer, Übungsleiter, Lehrer, Erzieher oder Betreuer einen Bedarf entdecken: Da wird dann mal ein Judo-Anzug oder eine Ski-Ausrüstung finanziert oder - wie in einem Härtefall geschehen - für eine längere Zeit das Busfahrt-Ticket nach Köln zur Ausbildungsstelle übernommen.

Mit Ausblick auf das Jubiläumsjahr 2016, in dem Radieschen sein zehnjähriges Bestehen feiern wird, sagte Eric Weik: "Dann stehen auch Vorstandswahlen an. Ich werde meinem Nachfolger im Bürgermeisteramt vorschlagen, den Radieschen-Vorsitz von mir zu übernehmen und das den Mitgliedern zur Wahl stellen. Der Vorsitz ist sinnvollerweise ans Rathaus gekoppelt, weil hier die Informationen zusammenlaufen."

(sng)
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