Wermelskirchen "Rhein Wupper" adé - Lebenshilfe-Verein heißt jetzt "Bergisch Land"

Wermelskirchen · Der Zusatz "Rhein-Wupper" ist nun endgültig Geschichte: Dem Beispiel der beiden Gesellschaften Werkstatt-GmbH und Service-gGmbH folgend hat die Jahreshauptversammlung des eingetragenen Vereins der Lebenshilfe einstimmig beschlossen, die Namensführung in "Lebenshilfe Bergisch Land e.V." zu ändern.

Damit entfällt die bisherige Bezeichnung "Rhein-Wupper" komplett. Die Lebenshilfe-Werkstatt-Gesellschaft, deren hundertprozentiger Gesellschafter der Verein ist, und die Lebenshilfe-Service-Gesellschaft, deren Anteile sich zu 90 Prozent auf den Lebenshilfe-Verein mit Hauptsitz in Wermelskirchen und zu zehn Prozent auf den Lebenshilfe-Verein Lindlar verteilen, hatten den Zusatz bereits zuvor in "Bergisch Land" geändert. "Das ist eine gravierende Änderung, wir wollen als Verein dem Beispiel der Gesellschaften folgen", kommentierte Kurt Hedtstück, Vorsitzender des Wermelskirchener Lebenshilfe-Vereins, der auch Standorte in Leichlingen und Hückeswagen betreibt.

Die 20 Anwesenden der Jahreshauptversammlung im Haus der Lebenshilfe an der Schillerstraße schrieben die neue Namensführung als Satzungsänderung fest. Weitere Satzungsänderungen, die die Versammlung ebenfalls einstimmig beschloss, hatten lediglich formellen Charakter, da sie sich auf den zeitgemäßen Sprachgebrauch bezogen: Heute wird beispielsweise nicht mehr von "behinderten Menschen", sondern von "Menschen mit Behinderung" gesprochen. "Unser Verein existiert seit über 50 Jahren, und damals bei der Gründung hatte man eben einen anderen Sprachgebrauch", erläuterte Hedtstück.

Mit Blick in die Runde der Anwesenden betonte der Geschäftsführer der beiden Lebenshilfe-Gesellschaften, Axel Pulm, dass alle Vereinsmitglieder stolze Besitzer der Gesellschaften seien: "Wir blicken auf einen Jahresumsatz von 20 Millionen Euro zurück, zur Zeit haben wir alleine 350 hauptamtliche Kräfte an 21 Standorten." Beide Gesellschaften schließen laut Pulm das Geschäftsjahr über Plan ab: "Das wirtschaftliche Ergebnis ist sehr gut. Das ist zwar nicht unser vorrangiges Ziel, aber wichtig für die zukünftige Tragfähigkeit." In die nahe und mittelfristige Zukunft richtete Pulm sein Augenmerk in Bezug auf anstehende Projekte der Lebenshilfe Bergisch Land: "In Wermelskirchen stehen diverse Vorhaben an. Hier gibt es vielversprechende Gespräche mit den jeweiligen Investoren. Außerdem ist das Thema ,Katt-Quartier' für uns von Interesse."

Zusätzlich denke die Lebenshilfe darüber nach, die Menschen der Hückeswagener Wohngemeinschaft im Haus "Drei Birken" näher am Stadtzentrum, aufgeteilt in kleinere Wohneinheiten, zu beherbergen - wie es modernen Konzepten eher entspräche. "In Leichlingen steht nun endlich die Einrichtung einer Lebenshilfe-Werkstatt an. Wir haben ein Objekt zum Kauf ins Auge gefasst, der Landschaftsverband hat bereits seine Bewilligung erteilt. In der kommenden Woche sollte die Entscheidung aller Gremien vorliegen. Nach dem Kauf und dem Umbau könnte der Bezug in 2018 erfolgen", sagte Axel Pulm.

Zusätzlich in den Vorstand wurden Regine Gembler und Jürgen Graef als Beisitzer aufgenommen. Die Hückeswagener SPD-Ratsfrau und der Wermelskirchener Beigeordnete, der zum Monatsende in den Ruhestand geht, wurden ohne Gegenstimmen gewählt.

(sng)
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