Wermelskirchen Rhombus-Eigentümer planen nicht mit Flüchtlingen

Wermelskirchen · Am morgigen Sonntag, 6. November, schließen sich um 16 Uhr die Pforten des Fitness-Clubs "Fitness World" an der Remscheider Straße. Das teilte Betreiber Stefan Gries seinen Kunden vor Ort in persönlichen Gesprächen mit. Ob diese einstweilige Zäsur das endgültige Aus von "Fitness World" sein wird, lässt Gries auf Anfrage unserer Redaktion offen: "Es gibt in der nächsten Woche noch klärende Gespräche. Eventuell geht der Betrieb in abgewandelter Form weiter." Diese Option will auch Sven Schulte, der zur Eigentümergemeinschaft der Rhombus-Immobilie gehört, nicht ausschließen: "Erst einmal müssten eine Abwicklung und ein Rückbau abgeschlossen sein, bevor wir einen Hammer in die Hand nehmen!"

Mit fast 19 Jahren "auf dem Buckel" ist "Fitness World" wohl das älteste, noch in Betrieb befindliche Fitnessstudio in Wermelskirchen. Gemeinsam mit "Fit-Inn" an der Burger Straße, das 2015 zehnjähriges Bestehen feierte, bildete "Fitness World" das Aushängeschild der Fitness-Club-Szene. Sven Schulte sieht auf der Rhombus-Fläche durchaus Chancen für ähnliche Konzepte: "Die erste Etage eignet sich hervorragend für Sportangebote, die sich im weitesten Sinne im Bereich Gymnastik oder Tanz abspielen. Dazu müsste nicht einmal großartig umgebaut werden. Wichtig ist, dass sich auf eine Zielgruppe im Alter von 40 Jahren und älter spezialisiert wird - auf Leute, die sich dort auch unterhalten wollen", sagt er. "Die betriebskostenintensiven Angebote wie die Sauna müssten weg. Das könnte ich mir vorstellen." Er sehe dem weiteren Prozedere abwartend und gelassen entgegen, meint das Mitglied der Eigentümergemeinschaft: "Der Insolvenzverwalter ist noch gar nicht auf uns zugekommen." Fest steht: Die Eigentümergemeinschaft will laut Schulte die nutzbaren Immobilien auf dem Gelände auf den aktuellen Stand bringen und dann vermieten. Dabei hat sie keine Wohnungen, sondern Gewerbebetriebe im Blick: "Eine Flüchtlingsunterbringung haben wir abgelehnt, auch wenn das lukrative Mietumsätze gebracht hätte", stellt Schulte klar. Es gebe genügend Ideen. "Unterhalb der jetzigen ersten Etage des Fitnessstudios machen Büros Sinn." Weiter spielt Schulte auf die einstige, politische Diskussion um die Ansiedlung eines Lebensmittelversorgers auf dem Gelände an: "Ich brauche die Stadt nicht, um das Gelände im Bereich der Bestandsimmobilien zu entwickeln. Spekulationen und vage Vorhaben reichen mir nicht."

Mit Blick auf den Umbau des Loches-Platzes sieht Schulte aber sehr wohl Kooperationsmöglichkeiten mit der Stadt: "In der Umbauphase fallen am Loches-Platz etliche Parkplätze weg. Man könnte auf den Rhombus-Brachflächen die Dächer und Mauern abreißen - auf den Bodenplatten stünden dann viele Parkplätze zur Verfügung."

(sng)
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