Wermelskirchen Rhombus-Schandfleck soll endlich weg

Wermelskirchen · Rhombus-Miteigentümer Sven Schulte will die Shetdach-Gebäude abreißen. Das Gelände stellt er zur Verfügung - Platz wäre für Hallenbad, Ärztezentrum oder Parkhaus. Lange warten will er nicht. Wer ein gutes Angebot macht, kann bauen.

 Das alte Firmengelände.

Das alte Firmengelände.

Foto: Hertgen, Nico

Der 30. Juni 2015 ist für die Rhombus-Brache der entscheidende Tag. Bis dahin muss sich der Solinger Investor André Kleinpoppen entscheiden, ob er das Grundstück kauft oder nicht. Eine Optionsverlängerung wird es laut Rhombus-Miteigentümer Sven Schulte nicht geben. "Entweder er kauft, oder ich werde aktiv." Ideen hat er eine Menge. Der erste Schritt soll, falls Kleinpoppen sein Vorkaufsrecht nicht wahrnimmt, der zeitnahe Abriss des Schandfleckens sein.

Schulte ist mit seinen Vermarktungsabsichten bereits im nichtöffentlich tagenden Arbeitskreis Stadtentwicklung vorstellig geworden, ebenso im IHK-Wirtschaftsgremium Wermelskirchen. "Wir unterstützen ihn, auch wenn er Einzelhandel dort ansiedeln möchte. Aber ein Lebensmittelmarkt ist dort nicht möglich", sagte der Technische Beigeordnete Dr. André Prusa.

Schulte, so scheint es, ist es leid, dass die Eigentümer-Gemeinschaft dort nicht weiterkommt. "Ich habe seit 20 Jahren das Gefühl, dass wir nicht nur von Dritten abhängig sind, sondern auch von der jeweiligen politischen Lage in Wermelskirchen", sagt der Unternehmer im BM-Gespräch. Er selbst hat sich vor drei Jahren selbstständig gemacht, seine Firma expandiere inzwischen stark. Er hat schon im Gebäudekomplex ein Lager und will dort letztlich mit der kompletten Firma heimisch werden.

Der Neubau aus den 60er Jahren soll erhalten bleiben: "Die Substanz ist gut", sagt Schulte. Er will ihn in dem Fall, dass er das Grundstück übernimmt, von außen aufhübschen. Die vier Ankermieter bleiben, ebenso die Vermietung von Büros und Garagen. Neue Mieter haben sich angekündigt.

Die alten Produktionsstätten unter den Shetdächern haben eine Fläche von rund 7600 Quadratmeter. "Da ließe sich schon etwas machen", sagt Schulte. Er habe mit seiner Präsentation vor Politikern und Wirtschaftsvertretern darauf hinwirken wollen, dass "sie den Wandel erkennen": Hier gäbe es Platz für ein Hallenbad, aber auch innenstadtnahe Fläche für Parkplätze. "Die Politiker müssen diese Möglichkeit erkennen, sonst ist die Fläche weg. Denn mit dem Abriss wird der Wert des Grundstückes steigen."

Er sieht die Eigentümer-Gemeinschaft nicht unter Druck - "wir können gut überleben mit den vorhandenen Mietern", sagt Schulte. Er habe aber schon viele Kontakte mit Interessenten aufgenommen - "für uns ist klar: Wer zuerst kommt, hat den besten Zugriff." Eine Idee sei, dort im sogenannten Neubau ein Ärztezentrum mit Reha-Möglichkeiten anzusiedeln. Schließlich werde das Ärztehaus am Loches-Platz abgerissen. "Viele, mit denen ich darüber gesprochen haben, finden diese Idee gut." So stehen rund 2200 Quadratmeter im vorderen Neubau im zweiten Obergeschoss zur Verfügung.

Andere Interessenten seien an Wohnbebauung interessiert, er könnte sich auch ein drei- bis viergeschossiges Parkhaus vorstellen - mit Verbindung über die Fußgängerbrücke zum Rathaus.

Das neue hydrologische Gutachten, dass er 2014 auch in Vorbereitung des Abrisses in Auftrag gegeben hat, scheint seien Plänen entgegenzukommen. Details dazu wollte er nicht nennen, nur so viel: "Nach den 31 Bohrungen steht fest: Es dringt nichts tiefer, und es fließt nichts ab." Damit sei alles sicher, was verbaut wurde.

Investor André Kleinpoppen wollte zu seinen Plänen gestern nichts sagen. "Ich führe unterschiedliche Gespräche. Vorher gibt es keine Informationen."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort