Wermelskirchen "Rita Leen" wird auf Händen getragen

Wermelskirchen · Wenn die Band "Rita Leen" zum "Tänzchen" bittet, hat das nichts mit dem namentlich verwandten Beruhigungsmittel Ritalin zu tun - der geneigte Musik-Fan in Wermelskirchen weiß das. Bereits zwei Wochen vor dem Konzert-Termin war das Konzert nämlich restlos ausverkauft, mit gut 200 Besuchern war das Autonome Jugendzentrum (AJZ) Bahndamm zum Bersten gefüllt.

Für die fünf Musiker und ihren "Punk'n'Roll-Covermix" jede Menge Grund zur Freude, schon vor dem Auftritt: "Über diesen Zuspruch freuen wir uns und sind stolz darauf. Das ist ein schönes Kompliment", sagte Sänger Luis Soler-Monte. Bassist Marco Sgarra fügte hinzu: "Das zeigt deutlich, dass die Leute uns als Band sehen wollen und wir nicht nur als Party-Cover-Combo wahrgenommen werden." Beide zeigten sich einig: "Wir hätten bei den Planungen nicht gedacht, dass unser Konzert so schnell ausverkauft ist. Unser nächstes Ziel hier in Wermelskirchen ist klar: Wir wollen wieder am Matinee-Montag zur Kirmes an der Kattwinkelschen Fabrik auftreten - das ist ja inzwischen eine Institution!"

Punk, Rock sowie Ska und Reggae bilden das Fundament, auf dem die fünf Musiker von "Rita Leen" ihr Programm aufbauen: Bekannte Lieder und scheinbar längst vergessene Song-Perlen fügt das Quintett zu seinem "Punk'n'Roll-Covermix" zusammen. Damit hat es eine "Marktlücke" im Mainstream der Cover-Bands entdeckt, ohne dabei seinen eigenen Geschmack und seine musikalischen Vorlieben an der Garderobe abgeben zu müssen.

Voller Spielfreude, explosiv bis zur letzten Konzertminute, als energiegeladenes Bollwerk, authentisch und glaubwürdig, zollt "Rita Leen" ihren musikalischen Idolen einen persönlichen Tribut: Dazu gehören "Blink 182", "The Gaslight Anthem", "Bad Religion" oder auch "Ramones". Das machen Bandmitglieder musikalisch gekonnt - ihre Attitüde ist zwar Punk, sie ruhen sich aber nicht auf dem Einheitsbrei aus "Geschrammel" und Geschrei aus, der einst vorgeblich die Freiheit der Punk-Musik dokumentierte. Die Fans feierten das Konzert begeistert. Da war es auch kein Problem für Gitarrist Levi Dombrowski und Bassist Marco Sgarra, ins Publikum zu springen. Die beiden Musiker wurden im wahren Sinne des Wortes auf Händen getragen.

Einen Überraschungserfolg landeten die Veranstalter vom AJZ Bahndamm mit dem 45-minütigen Auftritt der Support-Band "Cherokee" aus Köln, die mit ihren Hard-Rock-Kompositionen - einer Mischung aus "Dio", "Iron Maiden" und "Thin Lizzy" - den zahlreichen Besuchern einheizten.

(sng)
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