Wermelskirchen Santelmann zum neuen Landrat gewählt

Wermelskirchen · Mit einer deutlichen Mehrheit haben die Menschen im Rheinisch-Bergischen Kreis Stephan Santelmann (CDU) zu ihrem neuen Landrat gewählt. So deutlich wie in Wermelskirchen fiel die Entscheidung in keiner anderen Kommune aus.

 Nach der Bekanntgabe des Ergebnisses Stephan Santelmann (v.r.) mit Gattin Britta und die Mitbewerberin um den Posten des Landrates, Tülay Durdu, mit Ehemann Haci.

Nach der Bekanntgabe des Ergebnisses Stephan Santelmann (v.r.) mit Gattin Britta und die Mitbewerberin um den Posten des Landrates, Tülay Durdu, mit Ehemann Haci.

Foto: Demsk

Mit lautem Applaus empfangen die Christdemokraten ihren Landratskandidaten am Sonntagabend im Kreissaal in Bergisch Gladbach. Gegen 18.30 Uhr taucht Stephan Santelmann gemeinsam mit seiner Familie bei den Gästen im Kreishaus auf. Da ist sein Vorsprung schon so groß, dass ihn Konkurrentin Tülay Durdu nicht mehr überholen kann. Eine Stunde später hat auch der letzte Stimmbezirk in Bergisch Gladbach alle Zettel ausgezählt: 59,4 Prozent der Wähler haben Stephan Santelmann (CDU) ihre Stimmen gegeben, 40,6 Prozent der Sozialdemokratin Tülay Durdu.

"Mit dem Ergebnis bin ich zufrieden", sagt der neue Landrat, "viele Menschen haben mir ihr Vertrauen geschenkt." Und das wolle er nun nicht enttäuschen. Nach einem Moment des Durchatmens wolle er durchstarten: "Dann wird es darum gehen, mich ganz konkret auf die neue Aufgabe einzustellen."

Am 24. Oktober wird sein Vorgänger Hermann-Josef Tebroke im Bundestag als neuer Abgeordneter vereidigt. Santelmann hofft, auch möglichst schnell den Weg aus dem Amt für Soziales in Köln Richtung Bergisch Gladbach nehmen zu könne. Und noch am Wahlabend gibt es ein klares Signal für die heimischen Bürgermeister: "Ich möchte wissen, was Sie von mir erwarten. Lassen Sie uns ins Gespräch kommen." Bergisch Gladbach sei keine Insel, er setze auf Zusammenarbeit in der Region.

Gratulationen gibt es von Konkurrentin Tülay Durdu. "Das war ein langer Wahlkampf", sagt sie. Und dann ergänzt sie: "Und ich werde weiter Politik machen, mich für den Kreis einsetzen. Jetzt erst recht." Das gelte für ihr Engagement im Stadtrat in Rösrath und als sachkundige Bürgerin im Kreistag. Sie sei nicht enttäuscht, sondern sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Der Rheinisch-Bergische Kreis wähle eben seit jeher eher konservativ, erklärt sie. Da seien die Chancen für eine SPD-Kandidatin entsprechend schlecht. So deutlich wie in Wermelskirchen war das Ergebnis in keiner anderen der insgesamt neun Kommunen des Rheinisch-Bergischen Kreises. 65,6 Prozent der Wähler entschieden sich in Wermelskirchen für den Kandidaten der CDU - im Wahllokal in Neuenhaus waren es sogar 80,7 Prozent. In keinem der 24 Stimmbezirke konnte Tülay Durdu die Wahl für sich entscheiden, auch die sechs Briefwahlbezirke gingen in Wermelskirchen an Santelmann. Knapper wurde es nur in zwei Wahllokal: Im "Carpe diem" entschieden sich 47,5 Prozent für die Kandidaten der SPD, in Hilgen-Neuenhaus waren es 44,3 Prozent.

Die Wahlbeteiligung stieg im Vergleich zur letzten Landratswahl um vier Prozent auf 32,9 Prozent. Vor allem im Norden des Rheinisch-Bergischen Kreises fiel die Wahlbeteiligung noch schlechter aus: Tiefstwerte erreichte Burscheid mit 25,7 Prozent, gleich darauf folgten die Wermelskirchener. Hier gingen 26,2 Prozent der 29.217 Wahlberechtigten zur Urne. "Wir konnten nicht so viele Menschen mobilisieren, wie wir uns gewünscht hätten", erklären beide Kandidaten am Wahlabend.

Am Einsatz der Parteien könne das schwerlich gelegen haben, ergänzen sie. "Viele Menschen haben vollen Einsatz gezeigt", sagt Santelmann. Für ihn hatte der Wahltag bereits um 2.45 Uhr begonnen. Gemeinsam mit Parteifreunden hatte der neue Landrat Brötchentüten gepackt und bei den Wählern vorbeigebracht. Offensichtlich mit Erfolg.

(resa)
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