Wermelskirchen Schlafcontainer für neue Rettungsassistenten

Wermelskirchen · Die Feuerwehr hat absolute Priorität - deshalb werden die OGS-Raummodule im Mai abgebaut werden. Das dient der Sicherstellung des Brandschutzes.

Die Entscheidung des Stadtrates vor über einem Jahr, zur Sicherung des Brandschutzes den Rettungsdienst im Stadtgebiet nicht mehr von Feuerwehrleuten der jeweiligen Schicht ausführen zu lassen, sondern von dafür eigens einzustellenden Rettungsassistenten, hat jetzt bauliche Konsequenzen. Die Ruhe- und Sozialräume dieser neuen Mitarbeiter werden in zwei Containern hergerichtet, die von der Schwanenschule zur Feuerwache verlegt werden.

Der Brandschutz in Wermelskirchen ist nur gesichert, wenn die Einsatzkräfte der hauptamtlichen Wache in einer sogenannten "Hilfsfrist 1" am Einsatzort sind - das heißt in acht Minuten. Und zwar nicht vereinzelte Einsatzkräfte, sondern die gesamte Gruppe von neun ausgebildeten Feuerwehrmännern. Da aber die jeweilige Schicht auch noch drei sogenannte Funktionsstellen im Rettungsdienst dauerhaft besetzen muss - ein Fahrer für den Notarztwagen, zwei für den Rettungswagen -, stehen nur noch sechs Feuerwehrmänner zur Verfügung. Die bilden eine Staffel - für den formalen Brandschutz im 24-Stunden-Dienst aber zu wenig. Deshalb hat der Stadtrat beschlossen, neun Rettungssanitäter einzustellen. Die haben eine medizinische, aber keine feuerwehrtechnische Ausbildung. Das sind dann je drei für jede Schicht.

Die Feuer- und Rettungswache ist aber räumlich laut Beigeordnetem Jürgen Graef für diese Aufstockung des Personals nicht ausgelegt. "Die Feuerwehrmänner brauchen ihre Schlaf- und Sozialräume, die Rettungsassistenten ebenfalls."

Die schnellste und wohl kostengünstigste Lösung sind jetzt Container. Die werden zwischen dem Hauptgebäude und der Tafel/Dresslersche Fabrik aufgestellt. "Die Feuerwehr hat hier absolute Priorität", sagte Architekt Frank Kieseler. Deshalb versetze man die Module von der Schwanenschule zur Feuerwache Eickerberg. "Eine Ausschreibung wäre ein langer Prozess gewesen und hätte sicher Monate in Anspruch genommen." Soviel Zeit habe man aber nicht. Die alten Container von der Ostschule seien für Schlaf- und Sozialräume nicht geeignet, sagte Kieseler. Im Mai sollen, so der jetzige Stand, die Module an der Schwanenschule abgebaut werden. Kieseler: "Der Hersteller nimmt sie mit, baut sie in seinem Unternehmen um und stellt sie dann im Juli an der Wache auf."

Bis zum Sommer sollen dann auch die neuen Rettungsassistenten eingestellt sein. Denn bisher war dies laut Graef nicht möglich, weil die Rettungskräfte nicht untergebracht werden konnten. "Solange die Rettungsassistenten nicht ordentliche, eigene Schlafräume haben, konnten wir nicht einstellen", erklärte der Beigeordnete.

Von den Containern, die auf dem Parkplatz für die Feuerwehr aufgestellt werden, gelangen die Rettungsassistenten trockenen Fußes zu ihren Fahrzeugen. "Wir hätten sie auch zwischen Dellmannstraße und Feuerwehr aufstellen können. Aber da gibt es keine Anbindung - und die Mitarbeiter sollen nicht dreckig oder nass zu ihren Einsätzen fahren."

(RP)
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