Wermelskirchen Schlüsselübergabe für "neue" Realschule

Wermelskirchen · Heute wird erstmals im neuen Schuldorf unterrichtet. Die Vorfreude bei Lehrern und Schülern ist groß.

 Mit diesem überdimensionierten Schlüssel schloss Realschulleiterin Birgit Sköries gestern "ihr" neues Schuldorf auf. Bauleiter Bernd Bonsch und Bürgermeister Eric Weik überreichten ihn pünktlich zum Schulbeginn.

Mit diesem überdimensionierten Schlüssel schloss Realschulleiterin Birgit Sköries gestern "ihr" neues Schuldorf auf. Bauleiter Bernd Bonsch und Bürgermeister Eric Weik überreichten ihn pünktlich zum Schulbeginn.

Foto: Sebastian Radermacher

Lunis Peters und Mitschüler Nils Hemmereich hätten nicht gedacht, dass sie sich einmal dermaßen auf den ersten Schultag nach den Ferien freuen würden. Doch diesmal ist es der Fall. Sie können die erste Schulstunde kaum erwarten. "Wenn man dieses Gebäude betritt, fühlt man sich einfach wohl. Das kann man mit dem Altbau überhaupt nicht vergleichen - der Wahnsinn", sagen die beiden 15-jährigen Realschüler. Die Rede ist von dem neuen Schuldorf, in dem heute erstmals unterrichtet wird. Gestern erfolgte die offizielle Schlüsselübergabe.

"Heute ist ein toller Tag", sagte Bürgermeister Eric Weik. Nicht nur, weil von jetzt an alle Wermelskirchener Schüler in schadstofffreien Räumen unterrichtet werden. "Sondern weil die Realschule nun eine der schönsten Schulen in Wermelskirchen, wenn nicht sogar in NRW ist", schwärmte Weik. Aus 64 einzelnen Raummodulen ist das neue Schuldorf errichtet worden, Produktion und Aufbau erfolgten in Höchstgeschwindigkeit, schließlich musste bis zum Ferienende das Gebäude stehen und auch der Umzug aus dem PCB-belasteten Altbau erfolgen. Obwohl der Zeitplan derart ambitioniert war, sei alles ohne Probleme verlaufen, betonte der Bürgermeister. "Es war die reibungsloseste Baustelle in meiner bisherigen Amtszeit."

Das konnte Bernd Bonsch, Bauleiter bei der zuständigen Firma Erne aus der Schweiz, nur bestätigen. "Die Zusammenarbeit mit der Stadt Wermelskirchen und der Realschule war perfekt. Ich würde gerne noch ein weiteres Gebäude in Wermelskirchen bauen", sagte Bonsch mit einem Augenzwinkern.

Schulleiterin Birgit Sköries merkte an, dass es Kritiker geben möge, die sagen, diese Lösung hätte es bereits vor 15 Jahren geben können. "Dann hätten wir aber nicht so ein tolles Gebäude erhalten. Wir freuen uns sehr auf den Start", sagte Sköries. Es habe in der Vergangenheit viel Ärger gegeben, sie habe einiges an Durchsetzungsvermögen gebraucht, um die Stadt und die Politik zu überzeugen. Doch diese Hartnäckigkeit habe sich nun ausgezahlt. "Wenn man in diesem neuen Gebäude ist, geht es einem richtig gut."

Auch Sonja Kiffel (Schulpflegschaft) war beim Rundgang durchs Schuldorf restlos begeistert. "Einfach gigantisch. Das Gebäude ist von außen schon sehr ansprechend, aber die Räume und vor allem die Ausstattung haben meine Erwartungen übertroffen", sagte sie.

In den nächsten Tagen müssen nur noch ein paar Dinge ergänzt werden - es fehlen zum Beispiel noch ein paar Schränke oder ein entsprechendes Schild "Realschule", das am Haupteingang des Schuldorfes montiert wird. "Das sind aber nur noch Kleinigkeiten - das kriegen wir nun auch noch hin", sagt Sköries. Zum Auftakt werde es heute vor der ersten Schulstunde ein Gruppenfoto mit der Schulgemeinschaft geben, die das Gebäude künftig nutzen wird. Dann sind auch Lunis Peters und Nils Hemmerich mit dabei.

Für zwei "Realschüler" ist allerdings kein Platz im neuen Domizil: Koi Jürgen und sein Kumpel, ein Schlei-Karpfen, bekommen nach 30 Jahren an der Realschule künftig bei der Gefährdetenhilfe Hückeswagen-Scheideweg "Asyl". Der Umzug soll Anfang September erfolgen.

(RP)
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