Wermelskirchen Schüler prämieren ihre Buch-Favoriten

Wermelskirchen · Die Mitglieder des Leseclubs der Hauptschule verleihen den Wermelskirchener Kinder- und Jugendliteraturpreis. Aus 29 nominierten Buchtiteln wählen sie ihre eigenen Favoriten. Das Interesse am Leseclub ist so stark wie noch nie.

 Leseclub-Mitglieder als Juroren - sitzend von links: Vivian Langer (13), Leonie Gnade (13), Isabelle Schüler (11) und Leonie Soldanski (11), stehend von links: Melanie Speer (13), Lina Peckhaus (12) und Charlotte Drawe (12). Die Mädchen stellten mit einer eigens gebastelten und bestückten Bücherkiste ihren Siegertitel in der Kategorie "Kinderbuch" vor: "Frohe Weihnachten, Zwiebelchen" von Autorin Frida Nilsson.

Leseclub-Mitglieder als Juroren - sitzend von links: Vivian Langer (13), Leonie Gnade (13), Isabelle Schüler (11) und Leonie Soldanski (11), stehend von links: Melanie Speer (13), Lina Peckhaus (12) und Charlotte Drawe (12). Die Mädchen stellten mit einer eigens gebastelten und bestückten Bücherkiste ihren Siegertitel in der Kategorie "Kinderbuch" vor: "Frohe Weihnachten, Zwiebelchen" von Autorin Frida Nilsson.

Foto: stephan Singer

Zum 13. Mal wurde gestern der Wermelskirchener Kinder- und Jugendliteraturpreis vergeben. Kinder und Jugendliche des Leseclubs "Do it - Read a book" prämierten in der Hauptschule aus den 29 nominierten Titeln für den Deutschen Jugendliteraturpreis ihre eigenen Favoriten.

Mit der Wahl der offiziellen Jury waren die Wermelskirchener Jugendleser nicht immer einer Meinung. Seit 60 Jahren kürt eine fachkundige Kritikerjury die besten Bücher in den Kategorien Kinder-, Bilder-, Jugend- und Sachbuch und verleiht ihnen den Deutschen Jugendliteraturpreis, den Oscar der Jugendbücher. Zusätzlich lobt auch eine Jugendjury ihren eigenen Preis aus. In Wermelskirchen selbst findet seit 2004 eine ähnliche Wahl statt, bei der die fachkundigen Mitglieder des Leseclubs der Hauptschule nach stunden- und wochenlanger Lektüre und Auseinandersetzung ihre Lieblingsbücher aus der offiziellen Nominiertenliste auswählen.

Gestern stellten sie die Nominierten vor und verkündeten ihre ganz persönlichen Preisträger. Dabei stimmten sie nur in zwei Fällen mit der offiziellen Jury überein: In der Kategorie "Bilderbuch" verliehen auch die Wermelskirchener dem Werk "Der Hund, den Nino nicht hatte" von Autor Edward van de Vendel und Illustrator Anton van Hertbruggen den Preis. In der Kategorie "Jugendbuch" war es der Debütroman von Peer Martin "Sommer unter schwarzen Flügeln". In allen anderen Kategorien wählten sie jedoch andere Sieger. In Wermelskirchen gewann Frida Nielsson mit "Frohe Weihnachten, Zwiebelchen" in der Kategorie Kinderbuch. Als bestes Jugendbuch wählten die Schüler "Das hier ist kein Tagebuch" von Erna Sassen, als bestes Sachbuch kürten sie "Der Traum von Olympia" von Reinhard Kleist. Gegründet hatte den Leseclub vor mehr als 13 Jahren Hauptschullehrerin Marie-Louise Lichtenberg. Das Ziel hatte sie fest vor Augen: Sie wollte ihre Schüler für Literatur begeistern. Dass sie ihr Ziel erreicht hat, zeigte sich gestern Nachmittag bei der Verleihung des 13. Wermelskirchener Kinder- und Jugendliteraturpreises besonders deutlich. Weit mehr als 70 Schüler hatten an der Wahl teilgenommen - noch nie hatte der Leseclub mehr Mitglieder.

Im Sommer geht Lichtenberg in Pension, ihre Nachfolge wird Lehrerin Birgit Redicker übernehmen: "Dass es bis 2016 gelungen ist, Jugendliche für Bücher und Literatur zu begeistern, ist ein großartiges Gefühl." Ihre Schüler hätten durch die freiwillige Teilnahme am Leseclub viele wichtige Kompetenzen erworben, die sich nicht nur in ihren schulischen Leistungen widerspiegeln. Birgit Redicker möchte das Erbe Lichtenbergs fortführen: "Weil es einfach eine sehr schöne Sache für die Schüler ist."

(sebu)
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