Wermelskirchen Schwanenhalle bis auf Weiteres gesperrt

Wermelskirchen · Ein Gutachter hat die Deckenkonstruktion überprüft und eine Gefährdung festgestellt. Weil die Spanplatten 1983 beim Bau nicht fachgerecht vernagelt wurden, könnten sie herunterfallen. Wie lange die Halle gesperrt bleibt, ist noch unklar.

 Hausmeister Gernold Schwarzer zeigt auf die Deckenkonstruktion in der Schwanenhalle. Die weißen Spanplatten wurden senkrecht mit den darüber liegenden Dachlatten vernagelt. Ein Nagel schaut am oberen Ende aus der Dachlatte heraus. Ein Gutachter hat gestern festgestellt, dass die Platten irgendwann herunterfallen könnten.

Hausmeister Gernold Schwarzer zeigt auf die Deckenkonstruktion in der Schwanenhalle. Die weißen Spanplatten wurden senkrecht mit den darüber liegenden Dachlatten vernagelt. Ein Nagel schaut am oberen Ende aus der Dachlatte heraus. Ein Gutachter hat gestern festgestellt, dass die Platten irgendwann herunterfallen könnten.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Die Stadtverwaltung hat gestern Morgen die Schwanenhalle bis auf Weiteres für den Schul- und Vereinssport gesperrt. Ein Gutachter aus Dortmund hatte zuvor die Deckenkonstruktion überprüft und eine Gefährdung festgestellt. Da die etwa 2,4 Zentimeter dicken Spanplatten beim Bau der Halle 1983 senkrecht mit glatten Nägeln in die darüber liegende Dachlatten-Konstruktion genagelt worden waren, besteht laut Gutachter die Gefahr, dass die Platten irgendwann herunterfallen könnten.

Das Land NRW hatte der Stadt geraten, ihre Hallendecken überprüfen zu lassen, weil im Ruhrgebiet erhebliche Mängel an Decken mit sogenannten Sauerkrautplatten, die vernagelt worden waren, zum Vorschein gekommen waren. Neben der Schwanenhalle werden in der nächsten Woche auch die Decken in der Turnhalle Schubertstraße und in der Mehrzweckhalle Dhünn kontrolliert. Auch dort waren die Platten vernagelt worden.

In der Schwanenhalle gab es für die Stadt keine andere Möglichkeit, als die Sporthalle dichtzumachen. "Der Gutachter hat deutlich gesagt, dass die Halle gesperrt werden muss", verdeutlichte Frank Kieseler vom städtischen Gebäudemanagement bei einem Ortstermin. "Wir arbeiten jetzt an einer kurzfristigen Lösung. Ziel muss sein, diese große Sporthalle schnellstmöglich wieder zu öffnen."

Betroffen von der Sperrung der Halle sind das Gymnasium, die Realschule und die Schwanenschule sowie die Sportvereine TuS, JHC und HCW. Von der Sperrung unberührt bleiben die Umkleidekabinen und der Sozialtrakt. Bedeutet: Mannschaften oder Schulklassen, die zum Beispiel den Sportplatz am Schwanen nutzen, können sich in der Halle umziehen.

Am Wochenende können aber definitiv keine Spiele in der Schwanenhalle ausgetragen werden. Der TuS hat das Meisterschaftsspiel der ersten Mannschaft, die am Sonntag zu Hause gegen die SG Langenfeld II spielen sollte, bereits abgesagt. Bei Hausmeister Gernold Schwarzer klingelte das Telefon gestern am laufenden Band - die Vereinsvertreter wollten wissen, was die Überprüfung ergeben hatte und ob die Halle nun tatsächlich vorübergehend geschlossen werde.

Die Stadtverwaltung muss nun kurzfristig umplanen und improvisieren. "Wir setzen uns jetzt zusammen und prüfen, wie es weitergeht", sagte Kieseler. Eine Alternative sei, angesetzte Spiele in der Mehrzweckhalle Dabringhausen auszutragen.

An der acht Meter hohen Hallendecke sind etliche Spanplatten auf einer Fläche von knapp 1200 Quadratmetern vernagelt worden. Wie die Gefährdung nun kurzfristig behoben werden kann, ob womöglich die Platten neu verschraubt werden, ob eventuell ein riesiges Netz als Schutz gespannt wird oder ob die Spanplatten komplett entfernt werden, war gestern noch völlig unklar.

"Auf lange Sicht braucht die Schwanenhalle natürlich irgendwann eine neue Decke. Wir müssen jetzt aber eine kurzfristige Lösung finden, damit die Halle wieder von den Sportlern genutzt werden kann", betonte Kieseler.

(ser)
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