Wermelskirchen Schweinepest mit Abschuss verhindern

Wermelskirchen · Hegeringleiter sieht das Ende der Schonzeit für Wildschweine positiv.

Jagdgegnern wird die Entscheidung des Landesumweltministeriums nicht gefallen: Um die landesweit große Wildschweinpopulation zu reduzieren und vor allem den Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest zu verhindern, hat es die Schonzeit für Wildschweine aufgehoben, die eigentlich vom 15. Januar bis 1. August dauert. Hückeswagens Jäger haben bereits dem Aufruf des Ministeriums, die Wildschweine verstärkt zu bejagen, aufgegriffen.

"Wir müssen und wollen Wildschweine verstärkt bejagen", sagt Wermelskirchens Hegeringsleiter Norbert Drekopf auf Anfrage unserer Redaktion. Die Jäger begrüßten die Aufhebung der Schonzeit. Er selbst habe in seinem eher kleinen Revier an der Dhünntalsperre bisher jährlich rund ein Dutzend Wildschweine erlegt, "jetzt sind es schon über 20 Schweine." Die Wildschweinpopulation habe deutlich zugenommen. Rotten von 20, 30, sogar 40 Tieren werden gesichtet.

Die Jagd sei nicht einfach, macht er deutlich. So besteht die Möglichkeit, das falsche Muttertier zu erlegen. Die Bachen, deren Frischlinge unter 25 Kilogramm wiegen, dürfen nämlich nicht geschossen werden. "Führende Bachen, also Muttertier mit Nachwuchs, dürfen wir nicht töten", betont Drekopf. So sei auf dem Hochstand abwarten angesagt, wenn ein Einzeltier auftritt, müsse der Jäger abwarten, ob Frischlinge folgen. Der Hegeringleiter schätzt, dass auch die anderen Jäger in den 18 Revieren in Wermelskirchen "mehr Strecke gemacht haben", genaue Zahlen hat er allerdings nicht. Er hoffe, dass die Afrikanische Schweinepest nicht bis ins Bergische vordringt.

Der Bevölkerung rät er, im Wald vorsichtig zu sein. Wer mit dem Hund unterwegs ist, sollte den Vierbeiner anleinen. Denn seit dem Vormarsch von Wölfen, trete das Problem auf, dass die Schweine in dem Hund ihren natürlichen Feind Wolf sehen - Mensch und Hund angreifen. Die Wildschweine suchen verstärkt die Nähe zu Siedlungen, weil manche Haubesitzer Abfälle in den Gärten lagern und somit die Tiere regelrecht anlocken. Und es gebe sogar Zeitgenossen, die Wildschweine füttern.

(pd/büba)
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