Wermelskirchen Sicher und schnell im Heim-Netzwerk

Wermelskirchen · Mehr als 80 Prozent der Deutschen nutzen das Internet. Doch beim Surfen lauern Gefahren. Experte Patrick vom Stein erklärt, worauf man beim heimischen Netzwerk achten muss, um sicher und schnell im Internet unterwegs zu sein.

Wermelskirchen: Sicher und schnell im Heim-Netzwerk
Foto: seb (Archiv)

Das Tagesgeschäft von Patrick vom Stein besteht vor allem aus einem: Schadsoftware - also Programmen, die einen Computer und die Daten darauf beschädigen oder ausspähen. "Häufig kommen Leute rein und berichten, dass ihr PC auf einmal sehr langsam ist, sich ständig irgendwelche Seiten öffnen oder ihre Daten weg sind. Das alles geht von Schadsoftware aus und ist das größte IT-Problem, das wir hier in Wermelskirchen haben", berichtet vom Stein. Er muss es wissen - seit inzwischen 19 Jahren betreibt der Datenverarbeitungskaufmann sein Geschäft "Datentechnik Patrick vom Stein" an der Jahnstraße.

 Patrick vom Stein (43), Fachinformatiker und IT-Experte, betreibt ein Datentechnik-Geschäft an der Jahnstraße in Wermelskirchen.

Patrick vom Stein (43), Fachinformatiker und IT-Experte, betreibt ein Datentechnik-Geschäft an der Jahnstraße in Wermelskirchen.

Foto: Kronner

Der beste Schutz gegen solche Schäden sind zunächst einmal Antivirenprogramme. Nach vom Steins Erfahrung nutzen viele Menschen kostenfreie Dienste. "Das finde ich zu sorglos", sagt vom Stein. Die meisten Menschen haben zwar keine Staatsgeheimnisse auf ihren Rechnern, trotzdem wolle man als Nutzer nicht irgendwann die Urlaubsbilder seiner Kinder im Internet finden. "Deswegen empfehle ich jedem, ein kostenpflichtiges Antivirenprogramm zu nutzen - Privat- und Firmenkunden", sagt vom Stein. Diese seien sicherer und können zudem die Lebensdauer der Endgeräte verlängern.

Darüber hinaus sollte jeder regelmäßig seine Daten sichern. "Die Datensicherung wird von den meisten Leuten leider sehr stiefmütterlich behandelt", berichtet vom Stein. Das böse Erwachen komme erst, wenn die Daten dann weg seien. Nicht für empfehlenswert hält vom Stein die Datensicherung über Cloud-Dienste wie "Onedrive" oder "Dropbox". "Die Daten liegen dann auf Servern in den USA. Es sollte sich jeder im Klaren sein, dass die NSA dort mitliest", warnt vom Stein. Um auf der sicheren Seite zu sein, empfiehlt er Cloud-Anbieter, deren Server auf deutschem Boden stehen und die sich an deutsches Recht halten müssen. Wer der Datenwolke allgemein misstraut, kann seine Bilder und Dokumente natürlich auch herkömmlich auf einer externen Festplatte sichern. Oder er entscheidet sich für ein NAS-Homenetzwerk - einen sogenannten netzgebundenen Speicher. "Dabei handelt es sich um ein Gerät, das zwei Festplatten enthält und das man bei jedem zu Hause aufstellen kann", erklärt vom Stein.

Auf der einen Festplatte werden Daten gespeichert, auf der anderen automatisch gesichert. Auf dieses Gerät haben dann alle Mitglieder des Haushaltes Zugriff und können von Computern, Tablets oder Smartphones Dateien speichern und diese auch von überall wieder abrufen. "So kann man auch Mal schnell Urlaubsbilder über den vernetzten Fernseher schauen, ohne dort über irgendwelche Adapter ein anderes Gerät anschließen zu müssen", sagt vom Stein.

Um den heimischen Internetzugang und die damit verbundenen Geräte zu schützen, sollte natürlich auch der Router entsprechend gesichert sein. Vom Stein empfiehlt, die ab Werk vergebene Zahlenkombination als Passwort zu behalten und dieses nicht gegen Namen oder Geburtsdaten auszutauschen. "Je länger der Schlüssel, desto sicherer ist das Netzwerk", weiß vom Stein. Er rät zudem davon ab, den Namen des Netzwerks zu ändern. Das Problem betreffe zwar eher Großstädte, aber grundsätzlich sei es sinnvoller, den Namen anonym zu lassen. "Wenn ich das Netzwerk offen als das meine zu erkennen gebe, mache ich die Leute damit automatisch neugieriger", erklärt vom Stein.

Unabhängig von der richtigen Sicherung sollte der Router möglichst zentral in der Wohnung oder im Haus stehen - so ist die beste Internetverbindung via WLAN möglich. Wer diese Möglichkeit aufgrund der Lage der Haupttelefondose nicht hat, für den gibt es Alternativen wie "dLan" oder WLAN-Repeater. "Letzterer verstärkt das Signal in andere Wohnungsbereiche hinein. "dLan" ist eine Technik, die vorhandene elektrische Leitungen zur Datenübertragung nutzt", weiß der 43-Jährige.

Beim Standort des Routers sollte man zudem darauf achten, dass dieser nicht in der Nähe von großen Mengen Edelstahl steht, um den bestmöglichem Empfang zu haben. In ein Schlafzimmer gehöre ein Router übrigens nicht. "Es gibt zwar keine Studie, die eine Schädlichkeit nachweist, aber hier gilt dasselbe wie bei allem Strahlen: Je weniger man sich aussetzt, desto besser", stellt vom Stein klar.

(kron)
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