Wermelskirchen Signal der Rhombus-Erben

Wermelskirchen · Der Schandfleck an der Dellmannstraße muss weg – da ist sich die Erbengemeinschaft einig. Mit der Stadt möchte sie "offen und ehrlich" gemeinsam Pläne schmieden. Für optimal an dieser Stelle wird das Knebes-Konzept gehalten.

Der Schandfleck an der Dellmannstraße muss weg — da ist sich die Erbengemeinschaft einig. Mit der Stadt möchte sie "offen und ehrlich" gemeinsam Pläne schmieden. Für optimal an dieser Stelle wird das Knebes-Konzept gehalten.

13 Jahre war es sehr ruhig um die Erbengemeinschaft des Areals Rhombus. Die wildesten Spekulationen machten die Runde. Das reichte von Zerstrittenheit bis kein Interesse. "Daran ist überhaupt nichts", so Sven Schulte, der Jüngste in der Erbengemeinschaft, gestern im BM-Gespräch. Es habe sachliche Gründe gegeben. Den Erben liege aber viel daran, dass dieser Schandfleck an der Dellmannstraße beseitigt werde: "Wir möchten das Grundstück gern in die Stadtentwicklung integrieren."

Dass die Familie erst jetzt an die Öffentlichkeit trete, habe zwei Gründe: Erstens gab es eine steuerliche Sperrfrist für die Veräußerung. Die sei vor drei Jahren abgelaufen. Zweitens nahm der Remscheider Bauunternehmer Knebes mit ihnen Kontakt auf und entwickelte sein Konzept. Der Vorvertrag sei einmal verlängert worden und habe Gültigkeit bis 2010. "Wir sind jederzeit bereit, offen und ehrlich mit der Stadt und einem Investor gemeinsam Pläne zu schmieden", so Schulte.

Von den Knebes-Plänen überzeugt

Wobei die Erbengemeinschaft von Knebes' Plänen überzeugt ist und dahinter steht. "Derzeit haben sie leider in Wermelskirchen keine Chance", bedauert er. Er sieht in dem Knebes-Konzept den Frequenzbringer nur 150 Meter fußläufig von der Innenstadt entfernt. Und es wäre ein idealer Brückenschlag zum Ring-Kaufhaus. Der Umbau der Innenstadt hätte doch dazu geführt, dass die Parkplätze nicht optimiert, sondern reduziert worden seien: Es habe zur "Beruhigung" im mehrfachen Sinne, so sein Eindruck, geführt. Freies Parken sei indes auf dem Areal geplant gewesen, kein beengtes Parkhaus, wie es bereits zwei gebe und wie auf dem Loches Platz geplant sei. Zudem gebe es keinen Bebauungsplan für das Rhombus-Areal — "dort sind Investoren flexibel".

Und noch ein Argument spreche für diesen Standort. "Die Kunden möchten in einem Umkreis von wenigen hundert Metern einkaufen und nicht an einer ,Perlenkette', wie es im Einzelhandelsgutachten heißt, die sich über mehrere Kilometer erstreckt."

Seiner Einschätzung nach schöpfe "Kaufland" in Remscheid bereits viele Kunden aus Wermelskirchen ab. "Dieses Potenzial könnten wir zurückholen."

Als sehr kritisch bewertete er die Zufahrt zu einem Loches Platz-Projekt, wie es Uhle vorstellte: "Über die Dellmannstraße ist das nicht erlaubt." Das bedeute aber: Kunden wie Lieferanten würden durch die Innenstadt den Loches Platz anfahren. "Das passt doch dann nicht mehr zur Verkehrsberuhigung." Beim Umbau des Loches Platz sollten weiterhin die Freizeitinteressen im Vordergrund stehen.

Und wenn Knebes' Discounterpläne auch nach der Wahl keine Chance haben? "Ich würde an seiner Stelle dort dann Pläne für Möbel, Elektro und Textilien entwickeln. Das fehlt ja laut Gutachten", meint Schulte vielsagend.

(RP)
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