Wermelskirchen "Silver Mine" begeistert nicht nur Kinder

Wermelskirchen · Die Kinderachterbahn ist erstmals auf der Kirmes vertreten und bietet insbesondere Jahrmarktvergnügen für Jungen und Mädchen. BM-Autor Stephan Singer machte den Selbstversuch - und hat den "Kurven-Ritt" genossen.

 Stephan Singer vor seinem Selbstversuch im Gespräch mit David Moraczewski, der seine beiden Töchter und die Cousine auf der "Silver Mine" begleitete.

Stephan Singer vor seinem Selbstversuch im Gespräch mit David Moraczewski, der seine beiden Töchter und die Cousine auf der "Silver Mine" begleitete.

Foto: Jürgen Moll

Es rumpelt und schlägt, dann und wann scheppert es metallisch und ist das eine oder andere Knirschen zu hören - aber, keine Panik: Bei der Kinderachterbahn "Silver Mine - from dusk till dawn" muss das so sein, denn das einem Western-Zug nachempfundene Gefährt soll schließlich an alte Goldgräber und -schürfer-Zeiten erinnern. Erstmals ist dieses für Jungen und Mädchen ab drei Jahren geeignete Fahrgeschäft auf der Wermelskirchener Kirmes vertreten - Betreiber Johann Bügler hat es auf dem Schwanenplatz aufgebaut. Diese Fahrgeschäft-Premiere in Wermelskirchen war für unsere Redaktion Grund für einen Selbstversuch.

Wer sich in einen der vier Waggons mit je vier Sitzplätzen hockt - sie hängen an einer "Lok" mit zwei Plätzen - stellt schnell fest, dass diese Achterbahn vor allem auf Kinder ausgerichtet ist, denn es war gar nicht so einfach, die Beine meiner 1,83 Meter Körpergröße so zu positionieren, dass die Knie nicht an die Vorderfront drückten. Auch wenn die Kinderachterbahn nichts mit den gigantischen Gefährten aus den bekannten Freizeitparks zu tun, sollte man die "Silber Mine" nicht unterschätzen. Es ruckelt gewaltig, geht mit Schwung in die zwei kreisrunden Kurven, auf die rasante Gefälle und zwei lange Geraden folgen. Dabei legt sich das Fahrgeschäft sportlich in die Kurven, neigt sich in die geschwungenen und verwundenen Schienenbahnen.

Jede Menge Gejohle und Gekreische ist unüberhörbar und verrät, dass die Kinder ein reines Kirmesvergnügen erleben. Erwachsene sind bei den Passagieren in der Unterzahl. Die stehen in der Regel meist vor dem Fahrgeschäft und knipsen oder filmen ihre Sprößlinge bei der Fahrt mit der Handykamera. Nehmen Erwachsene in der "Silber Mine" Platz, sind es in der Regel Mama oder Papa, die ihre Kinder begleiten.

So auch David Moraczewski, der mit seinen beiden Töchtern Luise (sechs Jahre) und Sarah (fünf Jahre) sowie deren zehnjährige Cousine Sophia die Fahrt in der Kinderachterbahn genoss. Sarah und Luise zeigten sich nach der Fahrt einig: "Das war gut, das war schön und spannend." Ebenso begeistert und keck kommentierte Sophia den rasanten "Kurven-Ritt" mit der "Silber Mine": "Ich habe mich da schon lange drauf gefreut. Und ich habe gar keine Angst davor gehabt!"

Vater David weiß natürlich, dass der Besuch der Kirmes mit der ganzen Familie, die auch Oma und Opa begleitete, kein billiges Unterfangen ist: "Drei Euro für eine Fahrt ist aber preislich vollkommen in Ordnung." Weiter erzählte der 35-jährige Wermelskirchener: "Wir sind schon im Urlaub am Gardasee mit den Kindern auf einer Achterbahn gefahren. Als wir dann hörten, dass auf der Kirmes erstmals eine Achterbahn ist, stand für alle fest, dass eine Fahrt damit unbedingt sein muss. Das ist für die Kinder das Highlight!"

Schausteller Johann Bügler betreibt die Kinderachterbahn in der sechsten Saison, kaufte das Fahrgeschäft neu in Italien. Er ist deutschlandweit auf etwa 20 Jahrmärkten pro Jahr vertreten. Der Vater (29) zweier Töchter kann sich dabei auf die Hilfe seiner Frau verlassen.

Bügler ist das zweite Mal bei der Wermelskirchener Kirmes, sein Vater, der ebenfalls Schausteller ist, war auch schon hier. Bügler lobt die Wermelskirchener Kirmes: "Das ist eine der wenigen, die noch gut funktioniert, weil sich die Stadt als Ausrichter sehr kümmert und bemüht. Insgesamt geht das Geschäft schon zurück, aber die Traditionsveranstaltungen laufen noch gut."

(sng)
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