Wermelskirchen So funktioniert die Metropolregion

Wermelskirchen · Elf Städte und zwölf Kreise vermarkten sich gemeinsam. Dazu gründen sie heute in Düsseldorf einen Verein.

 Schloss Burg ist eines der Herzstücke des bergischen Städtedreiecks.

Schloss Burg ist eines der Herzstücke des bergischen Städtedreiecks.

Foto: Radtke (Archiv)

BERGISCHES LAND Die Städte des Ruhrgebiets machen es seit Jahren vor: Sie bündeln ihre Kräfte im Ringen um öffentliche Zuschüsse für Großprojekte und im Marketing. Elf Städte und zwölf Kreise des Bergischen Landes und des Rheinlands - darunter Remscheid, Solingen und Wuppertal - wollen dem nacheifern. Sie gehören zu den Gründungsmitgliedern (siehe Kasten), die heute in Düsseldorf die Metropolregion Rheinland ins Leben rufen. Das erklärte Ziel ist es, durch einen gemeinsamen Auftritt überregional stärker wahrgenommen zu werden. Dies soll die Wettbewerbsfähigkeit im Ringen um Fördermittel, aber auch um Fachkräfte verbessern. Verbunden damit ist auch die Hoffnung, dass die Interessen der Städte gebündelt vertreten werden können und dass sich dies zum Beispiel bei überregionalen Planungen in den Bereichen Verkehr und Stadtentwicklung niederschlägt. Außerdem wollen sich die Städte gemeinsam vermarkten.

Der Sitz der Geschäftsstelle wird in Köln sein. Diese soll die Arbeit koordinieren. Der Mitgliederversammlung werden jeweils sechs Vertreter aus jeder Stadt oder Körperschaft angehören. Sie kann mit Zweidrittelmehrheit beschließen. Der 21-köpfige Vorstand wird ebenfalls mit Vertretern der Mitglieder bestückt. Durch einen Lenkungskreis und ein Kuratorium werden weitere Akteure - unter anderem Vertreter der Verkehrsverbünde und gesellschaftlicher Gruppen - eingebunden.

Ein großer inhaltlicher Punkt wird die Verkehrs- und Infrastrukturplanung sein. Durch Lobbyarbeit soll es gelingen, wichtige Projekte (Straße, Schiene, Radwege) in den Planungen des Bundes zu etablieren. Engpässe sollen entschärft und überregionale Verbindungen verbessert werden.

Angepeilt wird auch ein koordiniertes Baustellenmanagement. Um den Wirtschaftsstandort zu stärken, wollen die rheinischen und bergischen Städte ein gemeinsames Standortmarketing - inklusive Schaffung einer Marke - aufbauen. Im Bereich Bildung und Forschung will man die Zusammenarbeit der Hochschulen stärken und eine gemeinsame Plattform für Forschungseinrichtungen und Unternehmen schaffen. Gemeinsam wollen die beteiligten Städte Fachkräfte anwerben. Auch kulturelle und touristische Angebote sollen gemeinsam vermarktet werden.

Solingen, Remscheid und Wuppertal wollen durch das gemeinsame Marketing von den Standortfaktoren anderer Städte der Metropolregion (Flughafen, Hafen) profitieren. Die bergischen Städte hoffen, dass ihre Stärken, aber auch die planerischen Interessen künftig überregional besser wahrgenommen werden. Nicht nur kulturell und touristisch hat das Städtedreieck mit Schloss Burg, der Müngstener Brücke, Konzerten und attraktiven Museen einiges zu bieten. Auch viele innovative Unternehmen sind hier beheimatet.

(RP)
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