Wermelskirchen Spiel, Satz und Sieg für das Ehepaar Seidel

Wermelskirchen · Sportler-Hochzeit im urigen Kino: Judo-Trainerin Katrin Borchardt (JC Wermelskirchen) und Tennis-Trainer Björn Seidel (Tura Pohlhausen Tennis) gaben sich das Ja-Wort. Eine "Sandkasten-Liebe".

 Das strahlende Brautpaar verlässt nach der Trauung das Film-Eck - die Sportkameraden vom Judo- und Tennisverein stehen Spalier.

Das strahlende Brautpaar verlässt nach der Trauung das Film-Eck - die Sportkameraden vom Judo- und Tennisverein stehen Spalier.

Foto: Peter Meuter

Bereits vor der Trauung herrschte draußen vor dem "Film-Eck" eine fröhliche Stimmung unter den Gästen. "Wir erkennen uns gar nicht wieder", scherzten sie. "Wir kennen uns ja sonst nur im Tennis-Dress oder im Trainingsanzug." Judo-Trainerin Katrin Borchardt (JC Wermelskirchen) und Tennis-Trainer Björn Seidel (Tura Pohlhausen Tennis) gaben sich am Samstag im urigen Kino an der Telegrafenstraße das Ja-Wort. Eine gute Entscheidung, denn so viele Gäste hätten nicht in die Bürgerhäuser an der Eich gepasst.

Alle Plätze im Kinosaal waren besetzt, viele Gäste mussten stehen - und draußen warteten weitere Gratulanten. "Durch eine Vereinbarung mit dem Kinobesitzer Klaus Schiffler wurde das Kino kurzfristig umgewidmet", erklärte Standesbeamtin Katharina Witt. "Man kann ja nicht überall einfach heiraten, nicht an jedem Ort kann eine Hochzeit vollzogen werden." Sven Dicke vom Judo-Club sprach von einer "Sandkasten-Liebe". "Katrin und Björn kennen sich bereits seit dem Kindergarten. Klar gehen die Wege dann auch mal auseinander, aber durch den Verein kommt man wieder zusammen." Beide Vereine nahmen Anteil an der Beziehung, alle freuten sich, als sie vom Heiratsantrag im vergangenen Jahr erfuhren. "Ein Heiratsantrag bei einem Urlaub an einem Gipfelkreuz - das ist doch schön", meinte Dicke.

Die Trauung starte mit schöner Live-Musik von Levent und Anna ("L & A"), beide Mitglied im Tennisverein. Standesbeamtin Witt zog in ihrer Einführung Parallelen zwischen der Ehe und dem Sport. "Die Ehe ist kein Wettkampf, es sollte keinen Sieger und keinen Verlierer geben. Mit der Ehe sollte ein Team gebildet werden, in dem man sich aufeinander verlassen kann. Siege und Niederlagen sind gemeinsam zu bewältigen - genau wie in einer Mannschaft." Sie sagte, dass das Ja-Wort bei einer Trauung rechtliche, aber auch menschliche Bedeutung habe. "Es gilt, zu den Stärken und Schwächen des anderen zu stehen." Das "Ja" von Bräutigam Björn Seidel kam so klar, präzise und laut, dass es spontan mit einem begeisterten Zwischenapplaus im Kinosaal bedacht wurde. Und natürlich wurde auch das "Ja" der Braut Katrin Borchardt mit Beifall belohnt. "Das war jetzt Spiel, Satz und Sieg für das Brautpaar Seidel", sagte die Standesbeamtin.

Draußen hatte sich unterdessen eine große Menschenmenge gebildet. In gelben und weißen Trikots, mit großen Sonnenblumen und Tennisschlägern ausgerüstet, bildeten die Sportkameraden ein schönes Spalier für das Brautpaar. Und das Ehepaar Seidel strahlte um die Wette. "Da gehen wir jetzt gleich noch ein zweites Mal durch, weil das so schön war", sagte die Braut.

(wsb)
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