Wermelskirchen Stadt braucht neue Mitarbeiter - 730.000 Euro Kosten pro Jahr

Wermelskirchen · Mit Blick auf geplante Großprojekte (Sekundarschul-Erweiterung, Hallenbad-Neubau, Brandschutz), den Druck, Wohnraum für Flüchtlinge zu schaffen, und als Folge politischer Beschlüsse braucht die Stadtverwaltung zusätzliches Personal. Im nächsten Jahr will sie daher neun zusätzliche Mitarbeiter einstellen.

Die Politik soll dieses Vorgehen noch in diesem Jahr beschließen. "Sonst verlieren wir ein halbes Jahr an Zeit, was uns erheblich zurückwerfen würde", verdeutlichte Hauptamtsleiter Jürgen Scholz im Fachausschuss. Einige städtischen Mitarbeiter seien an der Belastungsgrenze angelangt, "manche Kollegen haben 700 Überstunden angehäuft", betonte Scholz. "Wir brauchen neues Personal, sonst fliegen uns die Projekte um die Ohren."

Die Stadtverwaltung kalkuliert mit Personal- und Sachkosten von 730.000 Euro pro Jahr - die Mehrkosten kommen erst ab 2017 auf die Stadt zu. Die Stellenbesetzungen sind laut Scholz mit der Kommunalaufsicht abgestimmt. Die Finanzierung im Haushalt sei gesichert. Konkret geht es um folgende Stellen:

• "IT-Support" - nach einer Untersuchung muss der "Anwendersupport" um eine Stelle aufgestockt werden.

• "Kommunaler Ordnungsdienst" - für stärkere Kontrollen zum Thema Ordnung und Sauberkeit in der Stadt, auch außerhalb der üblichen Verwaltungszeiten, muss ein Mitarbeiter eingestellt werden (Vollzeitstelle).

• "Sachgebietsleitung Flüchtlinge" - wegen der drängenden Probleme bei der Betreuung und Unterbringung von Flüchtlingen soll ein eigenständiges Sachgebiet gebildet und mit einer fachkundigen Leitung besetzt werden (Vollzeitstelle).

• "Sachbearbeitung Wohnberatung" - in dieser halben Stelle sollen im Sozialamt in Zukunft die Aufgaben Wohnberatung, Allgemeiner Sozialdienst und Beratung behinderter Menschen zusammengefast werden.

• "Fachberatung Kitas" - dadurch soll die fachliche Beratung für den Bereich der Kindestagesbetreuung für die Zukunft sichergestellt werden (0,56 Stellen).

• "Zentrale Verwaltung" - diese halbe Stelle als Unterstützung der Amtsleitung im Gebäudemanagement sei dringend erforderlich.

• "Projektsteuerung Gebäudetechnik" - die Umsetzung der geplanten Großprojekte und das Aufrechterhalten der Betriebssicherheit in den Bestandsimmobilien sind laut Stadt ohne personelle Verstärkung nicht mehr zu bewältigen. Drei neue Vollzeitstellen will die Verwaltung schaffen.

Die Politiker hatten kurzfristig von diesen Plänen der Verwaltung erfahren. Sie mussten die Summe von 730.000 Euro erst einmal sacken lassen. CDU und FDP meldeten noch Beratungsbedarf für ihre Fraktionen an. Ein Beschluss soll nun am kommenden Montag im Stadtrat fallen. Bis dahin möchten sich die Fraktionen noch Gedanken machen, welche Stellen zwingend neu geschaffen werden müssen und welche womöglich auch auf einen späteren Zeitpunkt geschoben werden könnten.

(ser)
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