Wermelskirchen Stadt: Edeka würde sich am Bau eines Kreisels an der L 101 beteiligen

Wermelskirchen · Der Edeka-Konzern hat signalisiert, beim Bau eines Vollsortimenters an der Landstraße 101 in Dabringhausen auch Kosten für einen Kreisverkehr in dem Kreuzungsbereich anteilig zu übernehmen. Das teilt der Technische Beigeordnete Dr. André Benedict Prusa auf Anfrage unserer Redaktion mit.

"Edeka ist so stark an dem Standort interessiert, dass das Unternehmen bereit wäre, sich in nicht unerheblichem Maße an Kosten für einen Kreisverkehr zu beteiligen", sagt Prusa.

Die Politik muss die planungsrechtlichen Voraussetzungen für die Ansiedlung eines Vollsortimenters an der Kreuzung L 101/K 18 (Hilgener Straße) schaffen. Aktuell handelt es sich dort um eine landwirtschaftliche Fläche, die in eine Sonderfläche umgewandelt werden müsste. Die Politiker hatten zuletzt signalisiert, dass sie den Edeka-Plänen grundsätzlich positiv gegenüberstehen. Ebenfalls schwierig wird die Verkehrsanbindung des Areals. Neben der Stadt sitzen StraßenNRW (Landstraße 101) und der Rheinisch-Bergische Kreis (Kreisstraße 18) als Straßenbaulastträger mit im Boot. Welche Kosten die Beteiligten am Bau eines Kreisverkehrs übernehmen würden, müssten laut Prusa weitere Gespräche ergeben. Dass Edeka den Bau komplett finanziert, sei unwahrscheinlich.

Im Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr machten die Politiker noch einmal deutlich, dass sich Edeka am Bau eines Kreisels beteiligen soll. Es wurde aber auch klar gesagt, dass man dem Konzern nicht die Pistole auf die Brust setzen werde, nach dem Motto: "Wenn du den Kreisverkehr-Bau nicht bezahlst, schaffen wir nicht die planungsrechtlichen Voraussetzungen für einen Neubau." Die Politiker verständigten sich darauf, zunächst ein Verkehrsgutachten zur geänderten Verkehrsbelastung durch einen Vollsortimenter abzuwarten.

Bis ein solches Gutachten vorliegt, wird noch einige Zeit vergehen. Die Stadtverwaltung befindet sich laut Prusa zurzeit in Abstimmungsgesprächen mit der Bezirksregierung, die zwingend grünes Licht geben muss, bevor die Planung konkretisiert werden kann. "Wir müssen nachweisen, dass die Umschichtung des Einzelhandels durch einen solchen Neubau verträglich ist", erklärt der Dezernent. Ein erstes Gutachten als Nachweis liege vor, sei aber noch nicht ausreichend. Prusa rechnet damit, dass die vorbereitenden Arbeiten noch etwa ein Jahr dauern werden.

Dass an der L 101/K 18 ein Kreisverkehr zur Verkehrslenkung gebaut werden soll, befürworten Politik und Stadtverwaltung. Lediglich StraßenNRW sieht keinen Bedarf: Der geforderte Bau von Kreisverkehren an mehreren L 101-Einmündungen wurde in einer Priorisierungsliste erfasst - eine Umsetzung könnte aber bis zu 20 Jahre dauern.

(ser)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort