Wermelskirchen Stadt: Entwurf für neues Bad jetzt planen

Wermelskirchen · Die Politik soll der Verwaltung den Auftrag erteilen. Nur mit einer konkreten Entwurfsplanung eines neuen Hallenbades können die Finanzierungsmöglichkeiten bewertet werden. Für den Neubau gibt's keine Einzelfördermittel. Ein Kraftakt.

 Joachim Hagenbücher, leitender Schwimmmeister, zeigt auf das Lehrschwimmbeckens, auf dessen Boden erneut Fliesen repariert wurden. Von oben ist der "Flickenteppich" gut zu erkennen. Joachim Hagenbücher, leitender Schwimmmeister, zeigt auf das Lehrschwimmbeckens, auf dessen Boden erneut Fliesen repariert wurden. Von oben ist der "Flickenteppich" gut zu erkennen.

Joachim Hagenbücher, leitender Schwimmmeister, zeigt auf das Lehrschwimmbeckens, auf dessen Boden erneut Fliesen repariert wurden. Von oben ist der "Flickenteppich" gut zu erkennen. Joachim Hagenbücher, leitender Schwimmmeister, zeigt auf das Lehrschwimmbeckens, auf dessen Boden erneut Fliesen repariert wurden. Von oben ist der "Flickenteppich" gut zu erkennen.

Foto: Sebastian Rademacher

44 Jahre ist das Wermelskirchener Quellenbad alt. Dass das Gebäude seine besten Tage hinter sich hat, zeigen die immer häufiger auftretenden Schäden, die repariert werden müssen, um den Badebetrieb zu gewährleisten. Jüngstes Beispiel: Auf dem Boden des kleinen Lehrschwimmbeckens waren mehrere Fliesen gerissen. "Es hatten sich scharfe Kanten gebildet. Die Verletzungsgefahr war zu groß, wir mussten reagieren", sagt Joachim Hagenbücher, leitender Schwimmmeister im Quellenbad.

Es war nicht die erste Reparatur in diesem Becken: Von oben ist der "Flickenteppich" mit neuen Fliesen gut zu erkennen. Mehrere Tage konnte das Becken zuletzt nicht genutzt werden, am Montag wurde es wieder mit Wasser gefüllt. Gestern hatte es die erforderliche Wassertemperatur von 31 Grad Celsius erreicht - die Stadtverwaltung gab das Becken wieder offiziell frei. "Es wird nicht die letzte Reparatur im Quellenbad gewesen sein", befürchtet Hagenbücher.

 Blick von oben auf das große Becken des Quellenbades.

Blick von oben auf das große Becken des Quellenbades.

Foto: Sebastian Radermacher

Allerdings ist absehbar, dass das Quellenbad nicht mehr ewig mit Reparaturen instandgehalten werden muss, denn die Politik hat den Bau eines neuen Bades beschlossen (BM berichtete). Im nächsten Sportausschuss (1. März), im Hauptausschuss (6. März) und abschließend im Stadtrat soll die Politik der Stadtverwaltung nun grünes Licht erteilen, damit diese den Entwurf für ein neues Hallenbad planen kann. Diese Entwurfsplanung ist erforderlich, um die Finanzierungsmöglichkeiten eines Neubaus bewerten zu können.

Der Stadtrat hatte sich mehrheitlich für die mittlere Variante ausgesprochen. Die ist variabel, weil sie als Modulbauweise angelegt ist. Die Kosten könnten mehr als zehn Millionen Euro betragen. In der Entwurfsplanung soll die Variante mit einer separaten Sprunganlage (mit Drei-Meter-Brett) und alternativ mit einer ins Mehrzweckbecken integrierten Anlage kalkuliert werden. Die Entwurfsplanung ist die Basis, um die künftigen Jahresbetriebskosten eines neuen Hallenbades zu berechnen. Im Vergleich zu den bisherigen Betriebskosten des Bades wird das Einsparpotenzial deutlich. Erst wenn die Planung vorliegt und auch die Standortfrage geklärt ist, kann die Politik festlegen, in welchem Umfang das neue Bad gebaut werden soll. Die Politik soll den neuen Standort in den nächsten Monaten parallel zur Entwurfsplanung beschließen.

Die Stadt hat unterdessen beim Land NRW nachgehakt, welche Fördermöglichkeiten es für den Bau eines Hallenbades und für die Umwandlung eines Aschen- in einen Kunstrasenplatz gibt. Das Ergebnis ist ernüchternd. "Eine Sportförderung von Einzelmaßnahmen durch das Land ist seit Einführung der Sportpauschale nicht mehr möglich", teilt die Stadt in der Vorlage für den Sportausschuss mit.

Es gibt nur eine Ausnahme: die Einzelförderung von "herausragenden Sportstätten". In diesem Fall fördert das Land die Modernisierung, den Um- und Neubau von Sportstätten mit dem Ziel, eine gute Sportstätteninfrastruktur für Hochleistungstraining sowie Wettkämpfe auf nationalem und internationalem Niveau zu schaffen. Beide Wermelskirchener Projekte erfüllen diese Kriterien nicht. Auch von einem Bundesprogramm zur Sanierung kommunaler Sport-Einrichtungen wird die Stadt nicht profitieren: Beide Projekte wurden nach fachlicher Bewertung nicht ausgewählt.

Wermelskirchen erhält lediglich Pauschalförderungen - zum Beispiel die Sportpauschale (96.000 Euro pro Jahr), Mittel aus einem Investitionsprogramm des Bundes (80.000 Euro) sowie Geld aus dem Förderprogramm "Gute Schule 2020" (1,7 Millionen Euro in den nächsten vier Jahren).

(ser)
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