Wermelskirchen Stadt hat Pläne für Waldkindergarten

Wermelskirchen · Um den Bedarf zu decken, könnte eine Wald-Kita eingerichtet werden. Das Interesse ist vorhanden. Aktuell wertet die Stadt die große U3-Umfrage aus.

 In Hückeswagen gibt es seit August einen Waldkindergarten. Bis zu 20 Kinder sind jeden Tag bis zu vier Stunden im Wald unterwegs. Den Rest der Zeit können sie in einem Bauwagen verbringen.

In Hückeswagen gibt es seit August einen Waldkindergarten. Bis zu 20 Kinder sind jeden Tag bis zu vier Stunden im Wald unterwegs. Den Rest der Zeit können sie in einem Bauwagen verbringen.

Foto: heka

Die Stadtverwaltung hat mehrere Szenarien ins Auge gefasst, um in Zukunft den Bedarf an Kindergartenplätzen in Wermelskirchen decken zu können. Eine Idee wäre die Einrichtung eines Waldkindergartens. "Wir haben Pläne dafür in der Schublade, es gab auch schon Gespräche. Ein Waldkindergarten ist eine Option, mit der wir uns beschäftigen", bestätigt Beigeordneter Jürgen Graef auf Anfrage unserer Redaktion.

Das Interesse an Plätzen in einer Waldkindergartengruppe sei bei den Wermelskirchener Eltern vorhanden. Graef nennt als Beispiel den Waldkindergarten in der Nachbarstadt Burscheid. "Es gibt Eltern aus Wermelskirchen, die ihre Kinder dort hinschicken", sagt der Dezernent. Die Stadt müsste laut Graef einen freien Träger finden, der das Angebot eines Waldkindergartens aufbaut. In einem Waldkindergarten sind die Kinder überwiegend in der Natur unterwegs. Eine solche Kindergartengruppe müsste unter Umständen auch nicht als feste Einrichtung in einem Gebäude untergebracht werden. Ein Bauwagen könnte laut Graef als Domizil der Kinder dienen.

In Hückeswagen ist genau solch eine Gruppe im August dieses Jahres an den Start gegangen - die Kinder sind jeden Tag bis zu vier Stunden im Wald unterwegs. Der Kindergarten hat der Gruppe einen Bauwagen eingerichtet. "Bei einem Waldkindergarten muss man natürlich Abstriche machen, zum Beispiel bei der sanitären Einrichtung. Zudem gibt es keinen Ruheraum für die Kinder", sagt Graef. Das Interesse der Eltern an diesem Angebot sei aber trotzdem vorhanden. Welche Maßnahmen die Stadtverwaltung in den nächsten Jahren ergreifen muss, um den tatsächlichen Bedarf an Kita-Plätzen im Stadtgebiet zu decken, wird sich zeigen.

Aktuell wertet die Verwaltung die große Elternbefragung zum U3-Bedarf aus. 900 Familien in Wermelskirchen wurden angeschrieben, etwa 30 Prozent der Erziehungsberechtigten haben sich zurückgemeldet. "Ich hatte auf eine Quote von 50 Prozent gehofft, weil das Thema die Menschen beschäftigt", gibt der Dezernent zu. Trotzdem werde auch bei etwas mehr als 300 Antworten eine Tendenz zu erkennen sein. "Wir erhalten eine belastbare Größe, wohin die Reise gehen wird", sagt Graef und fügt an: "Wir können in Ruhe planen, noch haben wir keinen Druck."

(ser)
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