Wermelskirchen Stadt vergibt erst im Oktober Planungsauftrag fürs Eifgen

Wermelskirchen · Während in Höferhof der Vereinssport fast alleiniger Nutzer des Kunstrasens ist, müssen sich künftig im Eifgen Fußballer, Schulen und Leichtathleten das Stadion teilen.

Wermelskirchen: Stadt vergibt erst im Oktober Planungsauftrag fürs Eifgen
Foto: Moll

Ob Wermelskirchen mit den angesetzten 662.000 Euro für den künftigen Kunstrasen im Eifgenstadion und 330.000 Euro für die Leichtathletik-Sportanlagen für den Schul- und Vereinssport hinkommen wird, ist derzeit völlig offen. 2019 soll, so die aktuellen Pläne, diese Anlage errichtet sein - im Oktober wird erst einmal der Fachausschuss ein Büro beauftragen müssen, der den Wermelskirchener Politikern und Vereinsvertretern dann erklärt, was mit den vorhandenen Mitteln alles machbar im Eifgen ist - und eben was nicht.

Denn da kommen neben dem Fußballsport auch Vereinsabteilungen und Schulen ins Gespräch, die dort nicht nur kicken wollen. Zu Beginn der Ferien ("Ein unglücklicher Termin", so Walter Thiel, WTV) hatte die Stadt Vereinsvertreter und Schulen geladen - letztere nahmen nicht teil. Thiel: "Die Schulen haben sicher höhere Ansprüche, wir als WTV trainieren bisher einmal die Woche mit 60 bis 70 Kindern und zwei Trainern im Eifgen." Laut Thiel nutzen aber auch drei Schulen mit manchmal fünf Klassen gleichzeitig das heutige Eifgen-Stadion. "Ob da dann künftig eine Weitsprung-Anlage ausreichen wird, bezweifle ich." Derzeit gibt es drei.

Die Leichtathleten können mit den aktuellen Plänen der Stadtverwaltung "leben", doch Thiel sieht die Entwicklung kritisch, weil niemand sagen könne, ob die 330.000 Euro für die Nebenanlagen ausreichen. "Die Kosten für den Kunstrasen sind gedeckelt und damit garantiert, das Geld für die Leichtathletik aber nicht." Was passiere, wenn es nicht genügend Laufbahnen und Sprung- oder Wurfanlagen gebe?

Thiel sieht hier die Schulen in der Zwickmühle, vor allem das Gymnasium. Denn dort müsse das Abitur abgelegt werden - auch in leichtathletischen Disziplinen wie Speerwurf. "Das kann man aber nicht auf Kunstrasen machen." Und: "Ich glaube auch, dass der Umbau länger dauern wird als in Höferhof."

In der Stadtverwaltung ist man zum derzeitigen Zeitpunkt sehr vorsichtig mit Aussagen zur künftigen Eifgen-Anlage: Man will abwarten, was der Planer sagt. Theoretisch also frühestens 2018.

Nach Auskunft von Andreas Voß (Schulamt) sieht die Stadtverwaltung zum Beispiel keine Probleme darin, auch auf der künftigen Kunstrasenanlage das Sportabitur abzulegen. "Es gibt Spezialspeere, mit denen auf Kunststoffrasen trainiert werden kann. Und wenn damit nicht im Abitur geworfen werden darf, können die Schüler auf den Sportplatz Tente ausweichen. Der ist ja noch nicht geschlossen."

Keine Probleme sieht das Schulamt mit der zu erwartenden stärkeren Nutzung des Kunstrasenplatzes. "Das kollidiert heute auch nicht, warum sollte es dann passieren?", fragte Voß.

Dass die Anlage Höferhof heute noch nicht fertig sei, habe an der beauftragten Firma gelegen, so Tiefbauamtsleiter Harald Drescher. "Die ist drei bis vier Wochen zu spät gekommen. Eigentlich hätte der Platz mit Laufband fertig sein können." Er geht davon aus, dass die Anlage im Eifgen keine neun Monate Bauzeit in Anspruch nehmen werde. "Und wenn - dann haben wir ja Alternativen: Tente und der obere Eifgenplatz."

Auch für den WTV wäre eine Verzögerung kein Problem: "Wir könnten zum Training in die Halle gehen. Das können natürlich nicht alle Leichtathleten, vor allem nicht, wenn sie für Noten Leistung bringen müssen."

Das WTV-Vorstandsmitglied erwartet hingegen, dass es sicher terminliche Überschneidungen auf dem neuen Kunstrasenplatz mit Schulsport und Fußballvereinen geben werde. "Immer mehr Schulsport wird in den Nachmittag verlegt. Da muss man schauen, wie sich das in der Absprache für den Kunstrasen im Eifgen entwickelt."

(RP)
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