Wermelskirchen Stadt verkauft Abbruchhaus an der Taubengasse

Wermelskirchen · Investor baut dort zwei Maisonette-Wohnungen sowie 17 Stellplätze. Die sind aber nicht für die Öffentlichkeit.

Die Stadt wird das Abbruchhaus an der Taubengasse/Ecke Berliner Straße an einen Wermelskirchener Investor verkaufen. Mehrheitlich wurde dies im nicht öffentlichen Teil des Stadtrates beschlossen. Der Investor, so Bürgermeister Rainer Bleek auf Anfrage, werde dort Wohnungen und Parkplätze bauen. Die Zahl der Parkplätze liegt laut Bleek im "niedrigen zweistelligen Bereich".

Damit ist die Zukunft über das abbruchreife Gebäude besiegelt. Ob es "transloziert" wird, ist derzeit offen: "Wir werden das Grundstück so verkaufen, wie es derzeit vorzufinden ist", sagte Bleek. Ob eine Umsetzung des Gebäudes ("translozieren") - mit dem Ziel des Erhaltes - nach dem Verkauf erfolgen wird, wusste der Bürgermeister nicht zu beantworten. "Eine Translozierung ist nicht ausgeschlossen. Für mich stellt sich aber die Frage, ob der Verein belastbar für so eine Aktion ist."

Näheres zur Zukunft des Grundstückes nannte gestern Timo Hilverkus, Architekt des Investors. "Wir errichten dort 17 Stellplätze und setzen zwei Maisonette-Wohnungen auf die Stellplätze. Die Stellplätze sind nicht öffentlich."

Die Baupläne werden frühestens 2017 umgesetzt, teilte Hilverkus auf Anfrage mit. "Bis zum Jahresende lassen wir uns Zeit. Wir werden bis dahin das Gebäude nicht abreißen. Es steht damit für eine Translozierung zur Verfügung." Der Investor würde sich an dieser Umsetzung mit einer Summe in der Höhe der Abrisskosten beteiligen. "Bis zum Jahresende hat die Interessengruppe Zeit, sich zu entscheiden", sagte Hilverkus.

Matthias Pahl hatte die Idee in die Diskussion gebracht, das Gebäude in die Hüppanlagen zu versetzen und dort durch Handwerker durchsanieren zu lassen. "Wohnen wie 1850" lautete das Stichwort für ein Konzept, mit dem auch Investoren gefunden werden sollten. "Die Translozierungskosten würde der Investor wohl übernehmen, aber nicht das Konzept", sagte Pahl gestern auf Anfrage. Das Problem seien die hohen Standards, die für eine Durchsanierung - die wohl eher einem Neubau gleicht - erfüllt werden müssten. Als Beispiel nannte er die Energieverordnung.

Fünf Standorte seien im Gespräch gewesen: Die Stadtverwaltung hatte das ehemalige Toilettenhäuschen in der Hüppanlage vorgeschlagen, oder die Fläche daneben. Für Pahl ist das Konzept noch nicht gestorben, auch wenn es dem Käufer des städtischen Grundstückes zu teuer sein dürfte.

Die Stadt wird jetzt das Bebauungsplan-Verfahren einleiten.

(RP)
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