Wermelskirchen Stadt zieht eine positive Matinee-Bilanz

Wermelskirchen · Tausende Menschen feierten friedlich, auch das DRK ist zufrieden. Die Polizei musste abends aber mehrmals eingreifen.

 Friedlich miteinander feiern - das hat am Montag der Großteil der Matinee-Besucher. Vereinzelte Personen schlugen jedoch mit steigendem Alkoholpegel abends über die Stränge, berichtet die Polizei.

Friedlich miteinander feiern - das hat am Montag der Großteil der Matinee-Besucher. Vereinzelte Personen schlugen jedoch mit steigendem Alkoholpegel abends über die Stränge, berichtet die Polizei.

Foto: Nico Hertgen

Die Innenstadt wurde am Montag in eine große Partyzone verwandelt. Tausende Besucher ließen sich Matinee nicht entgehen und feierten ausgelassen. Sozialdezernent Jürgen Graef zog am Dienstag auf Anfrage der BM ein positives Fazit. "Aus Sicht des Ordnungsamtes war es deutlich entspannter als in den Vorjahren", sagte er. Tausende Besucher hätten friedlich miteinander gefeiert, es habe nur einzelne Zwischenfälle gegeben. "Das bleibt bei so einer Menschenmasse leider nicht aus", sagte der Dezernent.

Auch die Jugendschutzkontrollen hätten gefruchtet, im Vergleich zu vergangenen Jahren hätten deutlich weniger Jugendliche Flaschen mit alkoholischen Getränken ausschütten müssen, nachdem sie von den Mitarbeitern erwischt worden waren. Diesen Trend bestätigte auch das Deutsche Rote Kreuz (DRK). "Wir haben insgesamt einen sehr ruhigen Tag erlebt", berichtete Bereitschaftsleiter Bernd Koebke. Sein Team habe zwischendurch nur vereinzelt alkoholisierte Personen betreuen müssen, drei Feiernde habe man nach Hause begleiten müssen. Zur Matinee sei das Team vor allem im "Bermuda-Dreieck" verstärkt worden, insgesamt waren 16 DRK-Helfer zur Matinee im Einsatz. "Es war eine Matinee, wie man sie sich vorstellt. Der Montag spiegelt die gesamte Kirmes 2014 wider - äußerst positiv", betonte Koebke und fügte an: "Es kann immer etwas passieren, dann sind wir da. Bislang wurden wir zum Glück nur sehr selten gebraucht."

Bewährt hat sich laut Graef zur Matinee vor allem das Glasverbot im "Bermuda-Dreieck". Bei den Einlasskontrollen seien nur noch wenige Besucher mit Glasflaschen angetroffen worden. "Die Leute haben sich darauf eingestellt. Sie akzeptieren das Verbot und die Kontrollen", sagte Graef. Insgesamt sei Matinee eine rundum gelungene Veranstaltung gewesen.

Aus Sicht der Polizei verlief bis zum späten Nachmittag alles unauffällig. "In den Abendstunden - sicherlich auch dem zunehmenden Alkoholkonsum geschuldet - mussten unsere Beamten mehrfach einschreiten", teilte die Polizei gestern mit. Unterstützung erhielten die örtlichen Kräfte erneut durch Kollegen der Bereitschaftspolizei. Die Bilanz: 21 Strafanzeigen, 22 Platzverweise, sieben Fälle von einfacher Körperverletzung und Strafanzeigen wegen Beleidigung (fünf), Sachbeschädigung (zwei) sowie kleiner Drogendelikte (fünf).

Fotos der Kirmes in Wermelskirchen 2014
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2014: Kirmes in Wermelskirchen

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In zwei Fällen ermittelt die Polizei zudem gegen Randalierer, die Widerstand gegen die Beamten leisteten. Nach einer körperlichen Auseinandersetzung gegen 19.10 Uhr an der Eich sollte ein stark alkoholisierter 21-Jähriger aus Remscheid in Gewahrsam genommen werden, berichtete die Polizei. Auf dem Weg zur Wache wehrte dieser sich jedoch und trat nach den Beamten. Der Mann verbrachte die nächsten Stunden in einer Zelle der Wache.

Ein 35-jähriger Wermelskirchener, ebenfalls stark alkoholisiert, randalierte gegen 22.45 Uhr an der Jörgensgasse, er trat gegen Verkehrszeichen. Als er von Polizisten angesprochen wurde, reagierte er aggressiv und beleidigte sie. Etwa zur gleichen Zeit weigerte sich ein 21-jähriger Remscheider, einem Platzverweis nachzukommen - Beamte nahmen auch ihn in Gewahrsam. Der stark betrunkene Mann wurde heute Morgen entlassen.

Einsatzleiter Andreas Weilermann war insgesamt nicht ganz zufrieden mit dem Verlauf der Matinee. "Die Kirmestage waren bis Montagabend ausgesprochen ruhig, angenehm und in familiärer Atmosphäre - so, wie es sein soll", sagte er. "Leider stieg während der Matinee bei einigen wenigen Besuchern mit zunehmendem Alkoholpegel das Aggressionspotenzial, so dass wir relativ viele Strafanzeigen fertigen und Platzverweise aussprechen mussten", sagte Weilermann. Er wünscht sich für die nächsten Jahre bei einigen Besuchern ein wenig mehr Selbstdisziplin.

(RP)
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